Inschriften: Santa Maria dell’Anima
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DIO 3: Santa Maria dell’Anima, Rom (2012)
Nr. 39† Santa Maria dell’Anima 1478
Beschreibung
Grabplatte für den Meister und Kürschner Jacotin Bruyere und seine Frau Johanna. Vermutlich handelte es sich um eine hochrechteckige Platte mit zeilenweiser Inschrift im oberen Teil und der darunter angebrachten figürlichen Darstellung des Ehepaars nebeneinander1).
Nach Galletti.
HIC IACET MAG(ISTE)R IACOTINVS BRVTEREa) PELLICZARIVS FILIVS / QVONDAM NICARII BRVYERE DE THVMEDE CAMERACEN(SIS) / DIOC(ESIS) QVI OBIIT ANNO MCCCCLXXVIII IX IVNII PONTIFICATVS / D(OMI)NI SIXTI PAPAE IIII ANNO VIIHIC IACET D(OMI)NA IOVANA DE TORIENS(E) VXOR / P(RAE)D(I)C(T)I M(AGISTRI) IACHODINIa) OBIIT AN(N)O D(OMI)NIb) ---
Übersetzung:
Hier liegt der Meister Jacotin Brutere, Kürschner, Sohn des verstorbenen Nicarius Bruyere aus Thumaide, Diözese Cambrai, welcher starb im Jahr 1478 am 9. Juni, im siebten Jahr des Pontifikats des Papstes Sixtus IV. – Hier liegt Frau Johanna aus Tournai, Ehefrau des obengenannten Meisters Jacotin, sie starb im Jahr des Herrn ---.
Textkritischer Apparat
- Sic!
- Das Grabdenkmal samt der Inschrift dürfte anlässlich des Todes des Ehemannes hergestellt worden sein, da die Todesdaten der wohl später verstorbenen Ehefrau nicht mehr nachgetragen wurden.
Anmerkungen
- Nach der schematischen, mit dem Hinweis „figura uomo / figura donna“ versehenen Zeichnung bei Galletti.
- So Schmidlin, Anima 200 Anm. 5 mit Hinweis auf ihre Herkunft.
Nachweise
- Galletti Nr. 317.
- Mon. Sepulcralia 6.
- Gaillard, Épitaphes 39.
- Forcella 3 Nr. 1054.
Zitierhinweis:
DIO 3, Santa Maria dell’Anima, Rom, Nr. 39† (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-dio003r001k0003907.
Kommentar
Die Verstorbenen werden weder im Totenbuch der Anima aufgeführt, noch werden sie im Bruderschaftsbuch erwähnt. Dennoch ist – zumindest aus landsmannschaftlicher Sicht – an deren Begräbnis in der Anima nicht zu zweifeln2), da die im Hennegau liegenden Städte Thumaide und Tournai ebenso wie das gesamte Bistum Cambrai zumindest bis 1559 Teil des Heiligen Römischen Reiches waren.