Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)

Nr. 463 Geisenheim, Kath. Pfarrkirche Zur Kreuzauffindung 1564

Hinweis: Sowohl die wenig professionelle Schrift, die Bezeichnung der verstorbenen Person als HONESTVS VIR als auch das Formular der Fürbitte kommen bei der 1597 nicht weit entfernt in ähnlicher Weise angebrachten Inschrift für Johannes Schulgen (Nr. 517) vor.

Beschreibung

Grabinschrift des Johannes Peusser auf querrechteckigem Sandsteinquader am südöstlichen Strebepfeiler des Chores außen.

Maße: H. 17,5, B. 80, Bu. 3-3,5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. ANNO · 1 · 5 · 6 · 4 · OBIIT HONESTVS VIR IO(HANN)ES / PEVSSER SEXTO NOVEMBRIS DIE CVI(VS) ANIMA AETERNIS PERFRVATVR GAV/DIIS AMEN

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 1564 verstarb der ehrenwerte Mann Johannes Peusser am 6. November, dessen Seele ewige Freuden genießen möge. Amen.

Kommentar

Die Buchstaben der Inschrift sind von ungeübter Steinmetzhand in sehr flacher Kerbe unregelmäßig in den Stein gehauen. I tragen Punkte; als Kürzungszeichen wurde ein waagrechter Strich mit Ausbuchtung nach oben verwendet. Ungewöhnlich ist sowohl die Plazierung des Sterbetages als auch das Schlußformular, das im Bearbeitungsgebiet nur selten auftritt, etwa 1566 in Kloster Gottesthal (Nr. 467) und bei Eberbacher Äbten ab 1571 (Nr. 479).

Die sonst nicht näher bekannte Person war auf dem die Kirche umgebenden Friedhof bestattet worden.

Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 463 (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0046301.