Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)

Nr. 449 Idstein, Unionskirche 1558

Beschreibung

Grabplatte des Grafen Philipp I. von Nassau-Wiesbaden-Idstein, um 1875 unter dem Hochaltar entdeckt,1) wo sie sich heute noch zusammen mit der Grabplatte für seine Ehefrau Adriana von Bergen und Walen (vorherige Nr.) befindet. Die hochrechteckige Platte aus rotem Sandstein zeigt in Flachrelief die Frontalfigur des barhäuptigen Grafen in Rüstung mit einem schlichten Architekturrahmen aus zwei blattverzierten Säulchen, die aus einem zweizonigen Pilaster emporwachsen und beidseitig des Kopfes in je einer Rosenknospe enden. Auf dem Plattenrand ohne Linien umlaufende Grabinschrift, in den oberen Ecken zwei Wappen. Das untere Viertel der Plattenoberfläche ist zerstört, mit Verlust der Inschrift, des zu Füßen der Figur liegenden Helms und der Wappen, Schamkapsel abgearbeitet.

Maße: H. 200, B. 102-106,5, Bu. 5,5-6 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Forschungsstelle Die Deutschen Inschriften bei der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, Foto: TGTempel [1/2]

  1. ANNO · 1 · 5 · 5 · 8 · DE(N) · 6 / JVNY · STARB · DER · WOLGEBORN · PHILIPS · GRAVE · ZV · NASAW [HER · ZV · WISBADEN · VND]a) / ITZSTEIN · DEM · GOTT · EI(NE) · SELIGE · VFFERSTEHV(N)G · VERLEIHE(N) · WOL

Wappen:
Hanau-Lichtenberg, Nassau-Dillenburg2); Nassau-Wiesbaden-Idstein, Lichtenberg (unkenntlich).2)

Kommentar

Die Grabplatte besitzt einen gegenüber dem Epitaph (folgende Nr.) leicht gekürzten Text. Die Buchstaben sind schmal und relativ enggestellt, nur eine Ligatur und einige Kürzungen sind vorhanden. Als Worttrenner sind kleine Quadrangel verwendet worden, die zweiseitig mit Zierhäkchen versehen sind.

Graf Philipp I. wurde am 26. April 1492 als Sohn Adolfs III. und der Margarethe von Hanau geboren.3)

Textkritischer Apparat

  1. Ergänzt nach Epitaph (folgende Nr.).

Anmerkungen

  1. So Lotz (1880) 246.
  2. Erg. nach Epitaph (folgende Nr.); hier links die Ahnenprobe der Mutterseite, rechts die der Vaterseite.
  3. Europ. Stammtafeln NF I Taf. 109.

Nachweise

  1. Dors, Genealogia 169 Anm. 117.

Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 449 (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0044907.