Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)

Nr. 322† Strinz-Margarethä, Ev. Kirche E.15./A.16.Jh.

Beschreibung

Spruch, Meister- und Herstellungsinschrift auf Glocke. Auf der Schulter umlaufende Inschrift, wahrscheinlich in frühhumanistischer Kapitalis, Gewicht ca. 200 kg.1), Verlust wohl im Zweiten Weltkrieg.

Nach Luthmer.

Maße: Dm. 70 cm.

  1. IN DER EIR GOTTES LUDEN ICHVIGAND KALWORT GOS [MICH]

Versmaß: Deutscher Reimvers.

Kommentar

Der Glockenspruch findet sich in leicht erweiterter Form auf der erhaltenen, zeitlich um 1500 eingeordneten Glocke in der Ev. Kirche zu Laubenheim mit einer Inschrift in frühhumanistischer Kapitalis.2) Als „civis in butzbach“ (Wetteraukreis) gilt Kalwort auch als Gießer der um 1500 gegossenen, bis 1873 in Ockstadt bei Friedberg in der Wetterau hängenden Glocke.3) Ein Ludwig Kalwirt,4) möglicherweise ein enger Verwandter (Bruder?) des Wigand Kalwort, ist zwischen 1481 und 1511 mit einigen Glocken nachgewiesen.

Anmerkungen

  1. Luthmer gab die Inschrift in Großbuchstaben wieder, allerdings ohne Bemerkung zur Schriftform. Daher orientiert sich die hier geäußerte Vermutung an der Laubenheimer Glocke, vgl. Anm. 2. Luthmer setzte mit „Kalwort arbeitete 1400 in Butzbach“ die Arbeit des Gießers zu früh an.
  2. Vgl. DI 34 (Lkr. Bad Kreuznach) Nr. 219 m. Abb. 113.
  3. Walter 790.
  4. Walter ebd. nennt ihn als Meister der 1511 datierten Glocke in Pohlgöns, Wetteraukreis. Zu Ludwig Kalwirts Oeuvre s. auch E. Johann, Handwerk in Butzbach. Eine Dokumentation zur Handwerksgeschichte u. Katalog d. Abt. III des Butzbacher Museums. Butzbach 1983, 24.

Nachweise

  1. Luthmer (1921) 128.

Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 322† (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0032209.