Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)

Nr. 68† Eibingen, ehem. Klosterkirche 1.H.14.Jh.

Beschreibung

Glocke mit Meisterinschrift, beim Brand der Kirche1) 1932 untergegangen. Schrift gotische Majuskel.

Nach Zaun.

  1. MAGISTER JOHANNES DE MOGUNTIA ME FECIT.

Kommentar

Johann von Mainz verwendete bei seinen Glockeninschriften, denen durchgängig das Gußjahr fehlt, stets den gleichen Texttyp auf deutsch oder lateinisch.2) Zaun bezeichnete die Schrift als in „kleinen runden Majuskeln“ gebildet.3)

Dem biographisch kaum greifbaren, mindestens bis 1332 in Mainz tätigen Gießer sind Glocken in St. Johann zu Mainz, Friedberg, Großendorf bei Büdingen, Langenhain bei Obermörlen, Seligenstadt, Norheim und Braubach zuzuweisen,4) ferner das Taufbecken im Mainzer Dom von 13285) und die Glocke in Hallgarten (folgende Nr. u. Nr. 72).

Anmerkungen

  1. Lotz (1880) und Luthmer (1907) ließen die Glocke unerwähnt. Anstelle der Kapelle St. Johannes Baptist, die seit 1395 den Rang einer Pfarrkirche innehatte und 1831/32 abgerissen wurde, hatte man die ehemalige Klosterkirche zur neuen Pfarrkirche erhoben. Die Glocke gehörte zu deren Altbestand.
  2. Vgl. Beispiele bei Walter 785f.
  3. So wie in Schierstein und St. Johann zu Mainz, vgl. DI 2 (Mainz) Nr. 799.
  4. Zu ihm vgl. Fritzen I 84 Nr. 6, während Renard 71 und Walter 757, 785f., hier 786 ihn mit einem gleichnamigen, aber späteren Meister verwechselten. Zu der verlorenen Mainzer Glocke mit gleicher Zeitstellung und dem zu Hallgarten identischen Spruch vgl. DI 2 (Mainz) Nr. 799; zu Norheim, Kath. Pfarrkirche Heiligkreuz, s. DI 34 (Lkr. Bad Kreuznach) Nr. 38.
  5. DI 2 (Mainz) Nr. 36. Es zeigt allerdings bedingt durch die Technik eine andersgeartete Majuskel.

Nachweise

  1. Zaun, Landkapitel 300.

Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 68† (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0006807.