Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)
Nr. 602† Kiedrich, Michaelskapelle 1633
Beschreibung
Glockenspruch, Meisterinschrift und Gußjahr auf Glocke. Auf der Schulter umlaufendes Chronostichon (A), darunter ein Blatt- und Kettenfries. Auf der Flanke in einer nicht näher beschriebenen Einfassung Herstellungs- und Meisterinschrift (B). Die Glocke zersprang bereits vor 1835 und wurde 1862 durch die Firma Andreas Hamm, Frankenthal, umgegossen,1) 1940 beschlagnahmt und zerschlagen. Heute hängt eine 1974 gegossene Nachfolgerglocke im Turm der Kapelle.2)
Nach Rossel.
- A
HVC VOCAT HOC SONITV MICAEL VOS QVOSQVE CLIENTES
- B
CHRISTIAN KLAPPERBACH IN MAINTZ GOSS MICH A(NN)Oa) 1633.
Übersetzung:
Mit diesem Geläut ruft Michael jeden von Euch, Ihr Getreuen, hierher (A).
Versmaß: Hexameter (A); Chronostichon (A).
Textkritischer Apparat
- O klein hochgestellt.
Anmerkungen
- Inschrift (A) wurde dabei mit einer einzigen Abweichung (SONAT statt VOCAT) übernommen, vgl. Staab, Michaelskapelle 61.
- Ebd. Die am 12. September 1974 in Heidelberg gegossene Glocke trägt die alte Inschrift (A), erweitert um einen modernen Vers: RUPTA BIS ADVERSIS JAM FUSA TER IGNE RESURGO.
- Walter 795.
- Vgl. Fritzen I 90f.; zu der wahrscheinlich nicht für Volxheim gegossenen, aber heute dort befindlichen Glocke von 1641 vgl. DI 34 (Lkr. Bad Kreuznach) Nr. 544.
Nachweise
- Rossel, Ms. Michaelskapelle 15.
- Staab, Michaelskapelle 62.
Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 602† (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0060203.
Kommentar
Die Mainzer Gießerfamilie Klapperbach ist mit zahlreichen Glocken nachgewiesen.3) Der Gießer war Christian Klapperbach d.J. (vor 1596-1653), von dessen Hand die 1641 gegossene, größte der drei Uhrglocken des Aschaffenburger Schlosses stammt.4)