Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)

Nr. 577 Lorchhausen, ehem. Alte Kirche (vom Alten Friedhof) 1618

Beschreibung

Grabplatte (?) für Jakob Rosler. Heute in einem Schuppenanbau des derzeitigen Wohnhauses an der Wand aufgestellt. Platte aus gelbem Sandstein mit mehrzeiliger Grabinschrift in ovalem, von Beschlagwerk umgebenem Feld. Die gesamte Oberfläche der unteren Steinhälfte ist abgeplatzt, durch Nässe und weitgehende Ablösung der Oberfläche Verlust der unteren Textzeilen.

Erg. nach Nies.1)

Maße: H. 104,5, B. 58, Bu. 3 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Bender_Forschungsstelle Die Deutschen Inschriften bei der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [1/2]

  1. AN(N)O 1618 / DE(N) 9. SEPTEMBRIS / IST DER ERBARN IOHAN / ROSLERS VND CLAREN HIM/MIOBEN EHELICHERa) SOH(N) IACOB / ZV LORCHERHAVSEN SEINES / ALTERS 23 IAR VF FREIER / STRASEN DASELBST GANTZ / VNSCHVLDIGER WEIS MIT / [DEM SPIES ERST]OCHE[N / WORDEN]

Kommentar

Die Grabinschrift zeigt ein M mit kurzem Mittelteil und weit auseinanderstehenden, schrägen Schäften, eine steil abfallende, leicht gebogene Cauda beim R, quadrangelartige I-Punkte und einzelne Ligaturen.

Möglicherweise war das Grabdenkmal, das einzige erhaltene mit der Angabe eines gewaltsamen Todes im Bearbeitungsgebiet, auch als eine Art Stele zur Erinnerung an diese Tat konzipiert worden. Vielleicht befand sich in der heute völlig zerstörten unteren Hälfte eine bildliche Darstellung.

Textkritischer Apparat

  1. I über Balken des L gesetzt.

Anmerkungen

  1. Das Denkmal wird im Kdm. 262 nur erwähnt. Herrn Hans Nies, Lorchhausen, ist für den Hinweis auf den Stein, den Zugang zum heutigen Standort, die Überlassung seiner älteren Abschrift und eines Fotos herzlich zu danken.

Nachweise

  1. Nies, Chronik 8 (teilw.).

Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 577 (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0057706.