Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)

Nr. 505 Johannisberg, Schloß (aus Rüdesheim, Brömserhof?) 1588

Sehr ähnlich ist auch die Brauttruhe der Anna Margarethe von Kronberg von wohl 1599, die sich im Historischen Museum in Frankfurt am Main befindet, vgl. Ronner, Die von Kronberg 102 (m. Abb.) und DI 97 (Hochtaunus- und Main-Taunus-Kreis) Nr. 152. Die Inschrift besteht dort allerdings nur aus dem Namen.

Beschreibung

Widmung und Fürbitte auf der Brauttruhe der Margarethe von Kronberg, heute im Westflügel des Schlosses aufgestellt. Kastenartige Truhe aus Eichenholz; in der Mitte und an den Ecken je zwei kannelierte Säulen auf einem vorspringenden, rechteckigen Podest. In den dazwischenliegenden, vertieften Feldern Rundbogennischen mit je zwei intarsierten Wappenschilden. Darüber Gesims mit erhaben gearbeiteter Inschrift (A), Buchstaben aufgeklebt. Auf der Kastenrückwand wurde ein Name (B) mit weißer Farbe aufgemalt. Bis auf einige Buchstabenverluste in (A) gut erhalten.

Maße: H. 108, B. 185, T. 89,5, Bu. 2,3 cm.

Schriftart(en): Kapitalis (A), Fraktur (B).

Forschungsstelle Die Deutschen Inschriften bei der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, Foto: TGTempel [1/9]

  1. A

    [DE]Ra) · EDLEN · VND · TVGENTREICHEN · IVNGFRAVEN · MARGARETH[E]N · / VON · CRON[B]BERGK · IST DIE[S]ER · KAST[E]N ZVR ZEIT · IHRES · HOCHZEITLICHEN · ERHEN · FESTS · SAMBT · ANDEREN · AV[S]TEVE[R]N · VERORDNET · IM · IAR · 1588 DER ALMECHTIG VER/[L]EI · [S]EINE GOTLICHE GENAT · GL[VC]K · VND · SEGEN · DA[ZV] ·

  2. B

    magdalena

Wappen:
Kronberg, Fleckenstein; Riedesel von Eisenbach, Malsburg.

Kommentar

Kleine, auf der Spitze stehende Quadrangel dienen als Worttrenner.

Margarethe, einzige Tochter Johann Eberhards von Kronberg und der Anna Riedesel von Eisenbach, war mit Johann Reichard Brömser von Rüdesheim (folgende Nr., 8) verheiratet.1) Sie starb 1609, im gleichen Jahr wie ihre Mutter und vor ihrem Vater (†1617).2)

Der Künstler der von den Eltern der Margarethe von Kronberg in Auftrag gegebenen Truhe ist unbekannt. Sie gelangte mit anderen Gegenständen, vielleicht auch mit der gemalten Ahnengalerie der Familie Brömser von Rüdesheim (folgende Nr.), anläßlich der Brömserschen Erbteilung nach 1668 nach Johannisberg. Eine dem Johannisberger Stück sehr ähnliche Brauttruhe befindet sich im „Museum Hochzeitshaus“ im Alsfelder Rathaus.3)

Textkritischer Apparat

  1. Beschädigung der Oberfläche.

Anmerkungen

  1. Bauer.
  2. Ebd. Das Grabmal Johann Eberhards aus dem Kronberger Flügelstamm und seiner Frau Anna Riedesel ist bis auf die Inschriftplatte verloren. Dieses Fragment ist an der Südseite der Johanniskirche zu Kronberg eingemauert.
  3. Vgl. Dieter Groszmann, Alsfeld. München o.J., Bildtaf. Abb. 23; zum Alsfelder Hochzeitshaus vgl. auch Dehio Hessen (1982) 10.

Nachweise

  1. Bauer, Kunstdenkmäler 235.

Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 505 (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0050501.