Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)

Nr. 499† Lorch, Kath. Pfarrkirche St. Martin 1581

Beschreibung

Grabplatte des Philipp V. Hilchen von Lorch, der rechts außerhalb des Chorbereiches bestattet wurde.1) Der Abzeichnung eines unbekannten Pfarrers zufolge handelte es sich um eine hochrechteckige Steinplatte mit leicht eingetieftem Bildfeld, darin das Allianzvollwappen Hilchen-Wallbrunn; in den Ecken vier Wappen mit Beischriften. Auf dem Rahmen umlaufende Grabinschrift.

Nach Würdtweinsche Epitaphiensmlg.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. AN(N)O 15 · 8 · 1 · DE(N) · 25 · / IVLII IST IN GOTT VERSCHIDE(N)a) DER / EDELL VND ERNVEST · / PHILIP(PUS) HILCHEN VO(N) LORICH D(EM) G(OTT) / G(NAD)b)

  1. Wappen mit Beischriften: HILCHENN, ALDENDORF; WALBRVN, HOFFERT.

 
Wappen:
Hilchen von Lorch-Wallbrunn.
   
Hilchen von Lorch Wallbrunn
Allendorf Hofwart

Kommentar

Philipp V. Hilchen2) war einer von fünf Söhnen des vor 1550 verstorbenen Adam Hilchen und seiner Frau Anna von Allendorf. Seiner Ehe mit Ursula, Tochter Johanns von Walbrunn und Elisabeths Hofwart, entstammten zwei Söhne.3) Philipp verkaufte 1574 gemeinsam mit anderen ortsansässigen Adeligen und dem Bürgermeister mit Schöffen im Auftrag der Kirche einen Garten nebst Hof; der Erlös diente der Wiederherrichtung der durch Brand beschädigten Pfarrkirche.4) Zu seinen Lorcher Besitzungen gehörte neben dem kleinen Hilchenhaus wohl auch der unterhalb gelegene Hof.5)

Textkritischer Apparat

  1. Spiegelverkehrtes S.
  2. Fürbitte in kleinen Buchstaben, fehlt bei Helwich.

Anmerkungen

  1. Helwich „extra chorum a dextris“.
  2. Vgl. Möller, Stammtafeln AF III Taf. CXIV.
  3. Der um 1600 früh verstorbene Philipp und Johann Adam, der vor seiner Mutter im Februar 1606 starb, womit die Linie erlosch. Philipps V. Bruder Bartholomäus war Stiftsherr in Bleidenstadt, vgl. Nr. 496.
  4. Struppmann, Chronik Lorch 85.
  5. v. Stramberg, Rheinischer Antiquarius II 10 wie bei Nr. 240; Struppmann, Chronik Lorch 57.

Nachweise

  1. Helwich, Syntagma 294.
  2. Würdtweinsche Epitaphiensmlg. H. 10 Bl. 3.
  3. Würdtwein, Epitaphienbuch 380.
  4. Roth, Geschichtsquellen III 301.

Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 499† (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0049904.