Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)
Nr. 415† Bleidenstadt, ehem. Stiftskirche 1540
Beschreibung
Grabinschrift des Stiftsdekans und Kanonikers Wendelin von Vilbel, dessen Grabstätte mitten im Chor lag. 1615 erstmals überliefert, vier Wappen.
Nach Helwich.
Wendalinus de Vilbel vltimus genealogiae suae decanus et canonicus huius ecclesiae humanissimus dum viueret nobilis et hospitalitatis amator obiit quinta Ianuarii anno m ccccc xxxx cuius anima requiescat in pace.
Übersetzung:
Wendelin von Vilbel, der letzte seines Geschlechtes, Dekan und Kanoniker dieser Kirche, mildester und edler Freund der Nächstenliebe, solange er lebte. Er starb am fünften Januar des Jahres 1540. Seine Seele ruhe in Frieden.
Vilbel, Wais von Fauerbach; Dorfelden, Kolling von Treysa. |
Anmerkungen
- Vgl. dazu: Geschichte der Burg und ihrer Ritter. In: Willi Giegerich, Bad Vilbel. Landschaft, Geschichte, Kunstdenkmäler u. Kultur. Frankfurt a.M. 1969, 155-166.
- Vgl. ebd. Stammtafel 164f. und Möller, Stammtafeln NF II 118, auch zum folgenden. Wendelin wird nach ebd. 1495 als „accolitus prebendatus“ bezeichnet.
- Silbereisen, Chronic I 50.
Nachweise
- Helwich, Syntagma 431.
- Roth, Bleidenstadt 391.
Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 415† (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0041502.
Kommentar
Die Familie von Vilbel war eines der ältesten Wetterauer Rittergeschlechter.1) Der Verstorbene war eines von acht Kindern des 1490 verstorbenen Friedberger Burgmannes Walter von Vilbel und der Gisela, Tochter Philipps von Dorfelden und einer Kolling von Treysa.2)
Mit der 1538 durch Papst Paul III. vollzogenen Aufhebung der Bleidenstädter Stiftspropstei kam ein Wechsel in der Führungsspitze zustande: Bis zur Auflösung des Stiftes im Jahre 1802 wurde Bleidenstadt nun von einem Dechanten (Dekan) geführt, der in seinem Amt jeweils vom Mainzer Domkapitel bestätigt wurde.3)