Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)

Nr. 313† Erbach, Kath. Pfarrkirche St. Markus E.15./A.16.Jh.

Beschreibung

Name als Stifterinschrift (?) des Siegfried Horneck von Heppenheim und seiner Ehefrau an einem nicht näher bezeichneten Fenster in der Kirche. Text und Wappen 1615 überliefert.

Nach Helwich.

  1. Sifrid Horneck von Hepenheim sein Haußfraw (...)a).

Wappen:
Horneck von Heppenheim1); ? (ein schreitender Vogel nach rechts; Hz. schreitender Vogel nach rechts zwischen Hörnern).

Kommentar

Möglicherweise handelte es sich bei dem zu Helwichs Zeiten bereits nur noch fragmentarisch erhaltenen Text ursprünglich um eine Stifter- oder Gedenkinschrift; eine reine Wappenbeischrift mit der Nennung des Vornamens wäre ungewöhnlich.2) Ob der Zusatz sein Hausfraw Bestandteil der Inschrift war oder aus zusätzlichen Informationen Helwichs stammt und sich gegebenenfalls auf das Wappen der Ehefrau bezog, ist ebenfalls nicht zu entscheiden.

Humbracht nannte Siegfried Horneck von Heppenheim zu 1494 und ordnete ihm eine Ehefrau aus der Familie der Jud von Eltville, Tochter des Jeckel und der Greta zum Jungen zu.3) Mit einer Urkunde vom 6. November 1494 ist Siegfried Horneck von Heppenheim dagegen gemeinsam mit seiner Frau Barbara geb. von Rechenberg belegt.4) Siegfrieds Stiftertätigkeit für die Erbacher Kirche dürfte in Zusammenhang stehen mit der dortigen Sepultur des 1486 verstorbenen Hans Horneck von Heppenheim (Nr. 271). Sollte Helwichs Zusatz „habuerunt duos filios et quatuor filias“ einer entsprechenden Darstellung im Fenster entnommen sein, wäre auch ein späterer Zeitansatz möglich.

Textkritischer Apparat

  1. Helwich bricht an dieser Stelle ab und schließt fünf Pünktchen an.

Anmerkungen

  1. Bei Helwich nicht ausgeführt, wohl weil es in der Handschrift direkt darüber steht.
  2. Vergleichbare Wappenscheiben (E.15. Jh./um 1517) mit allerdings ausführlichen Texten finden sich beispielsweise in der Hirschhorner Karmeliterkirche, vgl. DI 38 (Lkr. Bergstraße) Nr. 82 und im Hess. Landesmuseum Darmstadt, ebd. Nr. 107.
  3. Humbracht Taf. 194.
  4. Das Ehepaar verkaufte dem Mainzer Petersstift Renten von bestimmten Ländereien in der Erbacher Gemarkung, vgl. HHStAW 108/342. Freilich ist das Wappen derer von Rechenberg nicht mit dem hier genannten zweiten Wappen identisch, vgl. Siebmacher I, Taf. 52.

Nachweise

  1. Helwich, Syntagma 382.
  2. Roth, Geschichtsquellen III 275.
  3. Zaun, Landkapitel 143.

Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 313† (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0031300.