Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)
Nr. 308 Eberbach und andere Orte 15.Jh.-1573
Hinweis: Die vorliegende Online-Katalognummer ist im Vergleich zum gedruckten Band mit Ergänzungen und Korrekturen versehen. Sie finden diese am Ende des Artikels. [Dorthin springen]
Beschreibung
Grenz- und Gütersteine der ehemaligen Abtei Eberbach, in der Klosterkirche und in verschiedenen Rheingauer Orten, z.T. als Spolien verbaut.
Textkritischer Apparat
- Claus 1522.
Nachweise
- HHStAW 108/2138 Grenzbegehungsprotokoll (4.2.2.).
- Zorn, Grenzsteine 543 Taf. 48 (2), 558 (5).
- Claus, Hist. Grenzsteine (1987) Nr. 4, o. S., Abb. (4.2.1.).
Addenda & Corrigenda (Stand: 05. Oktober 2021):
Nachtrag zu Textkritischer Apparat:
a. Zorn sah in einem undeutlichen Rest den Buchstaben a und löste zu er/ba(ch) auf (Erbach = volkstümlicher Name von Eberbach).
b. Claus 1522.
Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 308 (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0030803.
1. Klosterkirche. Grenzstein, 1987 in einem Steinhaufen in der Sakristei gefunden, ehemaliger Standort unbekannt, vorläufig in der Klosterkirche untergebracht. Gut erhaltener Stein aus rotem Sandstein, Vorderseite mit erhaben reliefiertem Abtsstab und Buchstabenkombination (A), Rückseite mit Buchstaben (B) und Petersschlüssel bezeichnet.
Maße: H. 61, B. ca. 33, Bu. 8-10 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
e(be)r/b(ach)
p(e)/t(er)
2. Hattenheim, Burg. Grenzstein, aus unbekanntem Standort in der Gemarkung, seit einigen Jahren in die westliche Außenmauer der Burg (Turm) eingemauert. Hoher, schmaler Stein aus rotem Sandstein, nur eine Seite mit Buchstaben und erhaben reliefiertem Abtsstab sichtbar.
Maße: H. 112, B. 42, Bu. ca. 4 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
e(be)r/b(ach)a)
3. Eltville, Burghof. Grenzstein, möglicherweise aus Eltviller Gemarkung. Kleiner Stein aus rotem Sandstein, Fuß abgebrochen. Reliefierter Abtsstab zwischen Buchstaben.
Maße: H. 49, B. 31,5, T. ca. 10, Bu. 8-11 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
e(be)r/b(ach)
4. Umgebung Mapper Hof.
4.1. Richtung Obergladbach. Grenzstein, 1994 aufgefunden. Roter Sandstein, beschädigt. Bezeichnet mit Jahreszahl und gekürztem Klosternamen.
Nach Claus.
Maße: H. 101, B. 38, T. 21, Bu./Z. ca. 4 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
1529 / a(bbatia) e(be)r(bacensis)
4.2. Zwei Grenzsteine.
4.2.1. Hochrechteckiger Märker aus rotem Sandstein, gefunden nahe des Hofgutes, Privatbesitz. Auf dem Stein stilisierter, eingetiefter Abtsstab mit nach links gedrehter Krümme zwischen Jahreszahl, darunter Klostername; im Grenzbegehungsprotokoll des Jahres 1786 als 42. Hauptstein verzeichnet.
Nach Claus.
Maße: H. 75, B. 31, T. 19, Bu. ca. 4,5 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
1572b) / E(BE)R(BACH)
4.2.2.† Im Grenzbegehungsprotokoll vom 4. Juli 1786 ist ein zweiter Grenzstein des Jahres 1572 als 44. Hauptstein registriert. Vermutlich sah er genauso wie der vorherige aus.
Nach Grenzbegehungsprotokoll.
1572 / E(BE)R(BACH)
5. Kloster Eberbach. Grenzstein aus der Neuhofer Gemarkung, 1987 noch im Garten vor dem Klosterhospital aufgestellt, seit 1995 im Abteimuseum untergebracht. Kleiner, grauer Sandsteinblock, auf einer Seite Abtsstab, Buchstaben und Jahreszahl.
Maße: H. 64, B. 28,5, T. 15, Bu. 4,5 cm.
Schriftart(en): Kapitalis und Minuskel.
1573 / E(ber)b(ach)
Kommentar:
Diese drei Steine gehören zu den frühesten erhaltenen Gemarkungssteinen, mit denen Eberbach seine weitläufigen Besitzungen absteinte. Sie bilden einen Typus, der bis in das 16. Jahrhundert nahezu unverändert beibehalten wurde; in der Mitte des Flurdenkmals angebrachte Abtsstab symbolisierte die Rechte der Abtei. Hinzu kam deren gekürzter Name, der auch mit erb(ach) aufgelöst werden kann, da er in dieser Schreibweise als Klostername in zahlreichen Urkunden im 15. und 16. Jahrhundert vorkommt.
Die hier vorgenommenen Auflösungen der Ortsnamen orientieren sich an zeitgenössischen Schreibweisen, die auch in anderen Variationen möglich sind.