Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)
Nr. 284(†) Geisenheim 1492-1620
Hinweis: Die vorliegende Online-Katalognummer ist im Vergleich zum gedruckten Band mit Ergänzungen und Korrekturen versehen. Sie finden diese am Ende des Artikels. [Dorthin springen]
Beschreibung
Bau- und Jahreszahlen an verschiedenen Gebäuden im Ortsbereich, z.T. verloren.
Textkritischer Apparat
- Dehio 1982 1519.
Anmerkungen
- Im Lapidarium des Magazins o. Inv.-Nr. verwahrt; an dieser Stelle sei Herrn Dr. G. Kleineberg, Museum Wiesbaden SNA, für die frdl. Erlaubnis zur näheren Untersuchung des Steines gedankt.
- Cohausen, Gebück 157.
- Struck, Geisenheim 94f. Anm. 26.
- Ebd. 61.
- Ebd. 68 Anm. 174. Struck nennt Karl, Philipp und Johann von Stockheim, die als Bauherren in Frage kämen. Im Jahre 1874 erneuerte man die Ecktürmchen und Erker an der östlichen Giebelseite. An der Tür zwischen Diele und Treppenturm befindet sich die Jahreszahl 1686, falsch im Kdm. 163 mit 1606 wiedergegeben, vgl. auch die Abb. bei Luthmer (1907) 80.
- Lob des Rheingaus.
- Struck, Geisenheim 60. Vgl. auch August Zobus, Der Cronberger Hof in Geisenheim. In: Nass. Ann. 56 (1936) 149-166.
- Zum Pfefferzoll vgl. Struck, Geisenheim 147-159.
Nachweise
- Luthmer (1907) 80 (3), 83 m. Abb. 70 (5).
- Zobus 149, 158, 160 (4).
- Lob des Rheingaus Abb. 92.
- Kdm. 162.
- Dehio Hessen (1982) 312f. (2, 3.1, 4-8).
Addenda & Corrigenda (Stand: 06. Oktober 2021):
Hinweis: neuer Text von Nr. 3.1
3.1. Südseite des Gebäudes. Bauzahl (A) auf Fenstersturz im zweiten Obergeschoß östlich des Treppenturms. Bei Renovierungsarbeiten im Jahre 2003 (nach Wiesbadener Kurier vom 13.02.2012 / Lokales Rheingau) wurde auf einer freigelegten Wand ein kleiner Engel mit einem mit einer Jahreszahl (B) beschrifteten Banner gefunden.
-
A
1550
-
B
1553
Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 284(†) (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0028401.
1. Museum Wiesbaden, SNA, aus Geisenheim vom ehem. Bollwerk Weißenturm. Querrechteckiger Wappenstein aus gelbem Sandstein mit zwei gerüsteten, schwertertragenden Ritterfiguren in Halbrelief, die zwischen sich einen reliefierten Wappenschild halten. Auf der oberen Freifläche über dem Wappen Jahreszahl. Nach dem Abriß des Bollwerkes 1816 in die SNA verbracht.1)
Maße: H. 64, B. 81,5, Z. 8-9 cm.
1492
Nach Cohausen2) befand sich über dem Turmeingang das Rüdesheimer und das Geisenheimer Wappen gemeinsam mit der Jahreszahl 1425 eingehauen. Nach dem Abbruch des Weißenturms sollen sie in einem kleinen Häuschen am Geisenheimer Kuhtor eingelassen gewesen sein. Datum wohl verlesen.3)
2. Wohnanwesen Behlstraße 21 (Zwierleinscher Hof). Im Scheitel der rundbogigen, vermauerten Toreinfahrt an der Südfront Wappenstein mit Jahreszahl.
1549a)
Der 10 Achsen lange, zweigeschossige Mittelbau des Zwierleinschen Hofes wird von zwei dreigeschossigen, vorspringenden Flügeln flankiert. Der bezeichnete Wappenstein entstammt dem Vorgängerbau derer von Stockheim.4)
3. Wohnanwesen Winkeler Str. 64 (Schloß Schönborn, ehem. Stockheimer Hof).
3.1. Südseite des Gebäudes. Bauzahl auf Fenstersturz im zweiten Obergeschoß östlich des Treppenturms.
1550
Das Baudatum fällt in die Lebensjahre des vorwiegend in Eltville lebenden Rheingauer Viztums Friedrich von Stockheim, dessen Ehefrau Agnes von Koppenstein dort begraben liegt (Nrr. 437, 438). Zwar ist urkundlich bekannt, daß Friedrich ein Haus in Geisenheim gehabt haben muß, doch vermutet Struck dieses eher beim Zwierleinshof. Als Bauherren des Schönborn-Schlößchens kommen mehrere Familienmitglieder in Frage.5)
3.2. Tür zwischen Diele und Treppenturm. Auf der Tür aufgelegte Jahreszahl, Barockornament.
Nach Lob des Rheingaus.
16 46
Im Stockheimer Hof fanden in diesem Jahr Vorverhandlungen zum Westfälischen Frieden statt.6)
4. Am westlichen Ortsausgang ehem. von der Leyenscher (oder Kronberger) Hof. Bauzahl (A) auf dem Türsturz an der Westseite; Segmentbogensturz der Tür zum Treppenturm mit zweiter Jahreszahl (B).
1581
1616
Die ältere Jahreszahl weist auf Hans Andreas von der Leyen als Bauherr eines Hauses mit Nebengebäuden und Garten hin. Das jüngere Baudatum dokumentiert den Erwerb des Anwesens durch Erzbischof Johann Schweickard von Kronberg (†1626). Die darüber sitzende Wappenkartusche Metternich wurde erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts von dem damaligen Eigentümer angebracht.7)
5.† Fachwerkwohnhaus Kirchspiel 5. Moderne Bauzahl auf dem Rähm, Schablonenmalerei.
1588
Das Wohnhaus gehört zu einem Ensemble von drei Fachwerkhäusern (Kirchspiel 4-6), die aus dem 16. Jahrhundert erhalten geblieben sind.
6. Fachwerkwohnhaus Blaubachstr. 14. Bauzahl im Scheitel der rundbogigen Kellertür.
Nach Kdm.
1598
7. Wohnhaus Steinheimer Str. 7. Jahreszahl in Eisenankern auf der Südseite des Hauses.
1608
8. Wohnhaus Zollstr. 21 (ehem. Pfefferzollhaus).8) Bauzahl auf dem Sturz eines Erkerfensters.
1616