Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)

Nr. 275† Lorch, Kath. Pfarrkirche St. Martin 1487

Beschreibung

Memorialinschrift für Junker Johann (Marschall) von Waldeck, wohl auf Totenschild („insignia“) am Dreikönigsaltar, vor dem er auch begraben lag.1) 1614 kopial überliefert, ein Wappen.

Nach Helwich.

  1. Anno m cccc lxxxvii off den xiii Dag Septembris starfa) der veste Juncker Johan von Waldeck dem Gott gnade.

Wappen:
(Marschall) von Waldeck.

Kommentar

Über die Identität des Verstorbenen ist keine absolute Klarheit zu gewinnen.2) Bodmann zählte ihn zu den Stump von Waldeck, die einen Balken mit sechs silbernen Adlerflügeln als Wappenbild führten.3) Das von Helwich überlieferte Wappen hingegen zeigt in rot einen silbernen Balken, begleitet von 2:1 gestellten gesenkten goldenen Flügeln, das von Gruber als Variante des Wappens der Marschall von Waldeck bezeichnet wird.4) Möglicherweise liegt eine Verwechslung der Wappen vor.

Textkritischer Apparat

  1. Sic!

Anmerkungen

  1. Helwich: „sepultus ibidem“.
  2. Vielleicht besteht eine Verbindung zu dem Johann Marschall von Waldeck, der 1464 von Erzbischof Johann II. von Trier mit Hof Iben bei Bad Kreuznach belehnt wird, vgl. Roth, Geschichtsquellen I 476 Nr. 23.
  3. Bodmann 1, 369.
  4. Vgl. Gruber 137 mit Nachweis eines 1450 mit diesem Wappen nachgewiesenen Johann von Waldeck zu Sooneck. Möller, Stammtafeln AF I Taf. XXXXI verzeichnet den oben genannten Johann nicht und faßt ebd. 113-115 die Inhaber dieses Wappens zu einer eigenen Gruppe zusammen, die nur bis 1407 urkundlich nachweisbar sein soll. Für die hier vorgenommene Zuordnung spricht, daß der Vorname Johann der Leitname der Marschall von Waldeck war.

Nachweise

  1. Helwich, Syntagma 299.
  2. Zaun, Landkapitel 326.
  3. Roth, Geschichtsquellen III 303.

Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 275† (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0027502.