Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)

Nr. 259(†) Rüdesheim/Eibingen 1480/1620

Beschreibung

Grenzsteine aus der Gemarkung Rüdesheim, teilweise verloren.

1. Gemarkungsgrenzstein. An der Straße von Eibingen nach Nothgottes bei Plixholz. Großer Stein aus rotem Sandstein, auf der Westseite Jahreszahl, auf der Geisenheimer Seite Relief des hl. Martin bei der Mantelteilung mit dem Bettler.

Nach Claus.

Maße: Z. ca 6 cm.

  1. 1480

Kommentar

Der Stein mit der Jahreszahl in arabischen Ziffern in gotischer Schreibweise ist zusammen mit Nr. 2 einer der ältesten Marksteine im Kreisgebiet. Er steht nicht in Verbindung mit dem ehem. Kloster Nothgottes, das erst 1622 ins Leben gerufen wurde, sondern dürfte wegen der Martinsdarstellung dem Mainzer Domkapitel als Geisenheimer Zehntherr zuzuordnen sein.1) Plixholz gehörte einst der Familie Brömser von Rüdesheim und damit zur Rüdesheimer Gemarkung. So findet sich im Rüdesheimer Haingeradsbuch anläßlich der Absteinung vom 4. August 1694 die Beschreibung des Steines als „Zehntstein uff den Plexholtzer acker Einseit St. Martin zu pferth anderseits die Jahreszahl 1480“.2)

2. Grenzstein aus der Gemarkungsgrenze Geisenheim/Rüdesheim-Eibingen, (Plixholz), heute im Burghof des Rüdesheimer Weinmuseums Brömserburg. Ähnlich wie Nr. 1 großer Block aus rotem Sandstein mit der Jahreszahl und einem Relief des hl. Martin mit dem Bettler.

Nach Claus.

Maße: H. 78, B. 58, T. 27, Z. ca. 6 cm.

Schriftart(en): Gotische Ziffern.

  1. 1480

3.† Grenzstein, stand „in der oberen Gessel im Lilien“.3) 1938 bei der Umlegung verschollen.

Nach Chronik Rüdesheim.

  1. 1620

Anmerkungen

  1. Vgl. Zorn.
  2. Frdl. Hinweis von Prof. Paul Claus 1989.
  3. Angabe nach Rüdesheimer Chronik.

Nachweise

  1. Zorn, Grenzsteine Nr. 297a, 297b, Taf. 34 (1, 2).
  2. Rüdesheimer Chronik 16 (3).
  3. Claus, Hist. Grenzsteine (1987,2) Teil 1, Abb. (1); (1987,3) Teil 2, Abb. (1, 2).

Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 259(†) (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0025902.