Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)
Nr. 252 Erbach, Kath. Pfarrkirche St. Markus 1455?/1477-1506
Beschreibung
Bauzahlen in der Pfarrkirche.
Textkritischer Apparat
- Möglich wäre auch 1455, vgl. Kommentar.
Anmerkungen
- Kdm. 147.
- Ebd.
- Vgl. Abb. Nr. 435 und Schlußstein von 1723 Abb. 431 im Kdm.
Nachweise
- Roth, Geschichtsquellen I 298 o.Nr. (1).
- Lotz (1880) 107 (1).
- Luthmer (1902) 172; (1907) 172 (2).
- Kdm. 148f. Abb. 435 (1).
- Dehio Hessen (1982) 209 (1, 3).
Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 252 (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0025204.
1. Turmhalle. Am Mittelschlußstein des Sterngewölbes Wappenschild mit aufgemalter Jahreszahl. Moderne Aufmalung.
[1477]a)
2. Turmhalle, Südwand. Jahreszahl in moderner Aufmalung.
[1477]
3. Südseitenschiff, Gewölbe. Im dritten Joch von Westen Bauzahl auf einem Wappenschild mit Axt. Neuere Farbfassung.
1506
Die Zahlen stehen in Zusammenhang mit der in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts erneut einsetzenden Bautätigkeit an der Kapelle aus dem 11. Jahrhundert, die zwischen 1281 und 1324 schon einmal erweitert worden war.1) Das Untergeschoß des Westturmes wurde offensichtlich zuerst fertiggestellt, anschließend setzte man die Arbeiten nach Osten hin fort.2) Lotz hatte bereits Bedenken gegen die Authentizität der ersten Jahreszahl mit Hinweis auf die modernere, aufgerichtete Form der 4 angemeldet. In der Tat ist die Zahl in arabischen Ziffern auf den leeren Schild gemalt: Die 1 und die 7 sind identisch mit denjenigen der Jahreszahl 1723 an dem Schlußstein im Südseitenschiff.3) Aus diesem Grunde ist die Entstehung im 18. Jahrhundert wahrscheinlich. Sollten die ersten beiden Jahreszahlen auf alten Vorlagen beruhen, gewinnt die auf 1455 korrigierte Datierung von Lotz wegen der Verwechslungsmöglichkeiten von 5 und aufgerichteter 7 bei gotischen Ziffern an Wahrscheinlichkeit.