Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)
Nr. 138† Eberbach, Kreuzgang 1395
Beschreibung
Grabinschrift des ehemaligen Abtes Peter von Schönau. Der Stein lag im Kreuzgang vor dem Eingang zum Kapitelsaal. Wann der Inschriftenträger verloren ging und wie er aussah, ist nicht überliefert.
Nach Helwich.
+ Anno domini m ccc xcv nonasa) octobris obiit venerabilis pater dominus Petrus quondam abbas monasterii Schonaugiensis cuius anima requiescat in sancta pace.
Übersetzung:
Im Jahre des Herrn 1395, an den Nonen des Oktober (7. Oktober) starb der ehrwürdige Vater, Herr Peter, einst Abt des Klosters Schönau, dessen Seele in heiligem Frieden ruhe. Amen.
Textkritischer Apparat
- Sic! in Eberbach häufig für nonis.
Anmerkungen
- Vgl. hierzu DI 12 (Heidelberg) XVI.
- Vgl. kurze Erwähnung bei Schaab, Schönau 38.
- Zum 7. Oktober, vgl. Roth, Geschichtsquellen III 51: „apud nos sepultus“.
Nachweise
- Helwich, Syntagma 176.
- Roth, Geschichtsquellen III 267.
Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 138† (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0013802.
Kommentar
Das im Rhein-Neckar-Kreis gelegene, 1142 durch Bischof Burchard II. von Worms gegründete, spätere Wittelsbacher Hauskloster Schönau1) war seit 1145 eine Eberbacher Tochtergründung. Eine entsprechende Verknüpfung zwischen beiden Instituten zeigt sich vornehmlich bei den Abtsneuwahlen. So weilten die Klostervorsteher von Schönau, Otterberg oder Arnsburg mehrfach in Eberbach und Besuche eines amtierenden wie auch eines vom Amt zurückgetretenen Abtes in der Rheingauer Vaterabtei waren nicht ungewöhnlich. Der ca. 1375-1387 in Schönau tätige Abt Peter2) kehrte nach seinem dortigen Rücktritt in sein Heimatkloster Eberbach zurück. Im Eberbacher Seelbuch sind Todesdatum und Begräbnis vermerkt.3)