Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)
Nr. 117† Eberbach, Kreuzgang 1330 oder 1380?
Beschreibung
Grabinschrift des Ritters Heinrich von Nassau. Seine Grabstätte lag ursprünglich im Kreuzgang. 1614 mit einem Wappen kopial überliefert, möglicherweise bereits im 18. Jahrhundert verloren.
Nach Helwich.
+ Anno domini m ccc [.]xxx iii kalendas martii obiit dominus Henricus miles de Nassowe.
Datum: 27. Februar 1330 oder 28. Februar 1380 (?)
? (untingiert). |
Anmerkungen
- Reg. Katz. I Nr. 538.
- Struck, Quellen Klöster V 2, S. 3, 6.
- Ebd. 261. Nach REM II 1 Nr. 2679 ist ein Heinrich von Nassau 1370 als Amtmann in Rusteberg (Eichsfeld) genannt.
- Roth, Geschichtsquellen III 18.
- Belege bei Sauer, Archival. Mitt. I 53 Nr. 11; NUB I, 3 Nr. 1902; Scharhag, Ritter von Glimmenthal 10.
Nachweise
- Helwich, Syntagma 183.
- Roth, Geschichtsquellen III 272.
Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 117† (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0011700.
Kommentar
Die Aufklärung der Identität des Verstorbenen gestaltet sich aufgrund des fragmentarischen Sterbedatums schwierig. Ein Ritter Heinrich von Nassau ist in einer Urkunde des Grafen Diether von Katzenelnbogen vom 13. September 1313 belegt.1) In diesem Falle wäre das Todesjahr 1330 realistisch. Möglicherweise war Heinrich von Nassau aber auch mit dem 1367 in der Kellereirechnung des Stiftes Limburg2) in Zusammenhang mit Siegfried von Rheinberg genannten und 1370 als Schiedsmann in einem Streit desselben Siegfried wiederum nachgewiesenen Mann gleichen Namens identisch. Dieser ist in einem Verzeichnis der Naturaleinkünfte der Limburger Stiftspräsenz zu Staffel als „strenuus miles Heinricus de Nassauwe“ nochmals belegt.3) In diesem Fall ließe sich das Sterbejahr zu 1380 ergänzen. Im Eberbacher Seelbuch ist zum 27. Februar ein „Henricus de Limburg“ eingetragen, der dem Konvent eine Jahresgült von einer Mark vermacht hatte.4) Der früh belegte Heinrich von Nassau hatte offenbar in die Familie von Glimmenthal eingeheiratet und ist unter dem 19. März ins Bleidenstadter Nekrolog eingetragen;5) mit dem Verstorbenen dürfte er daher nicht identisch sein.