Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)
Nr. 73† Winkel, Kath. Pfarrkirche St. Walburga M.14.Jh.?
Beschreibung
Grabinschrift für eine Ehefrau des Ritters Friedrich von Greiffenclau zu Vollrads im Chor auf der rechten Seite.
Nach Helwich.
Anno domini m · ccc [...] obiit domina [...]dis vxor Friderici militis dicti Griffenclaw de Volrats.
Anmerkungen
- Lt. Eintragung in: Greiffenclau, Die 24 Generationen Bl. 5.
- Humbracht Taf. 32. Daß es sich bei der verstümmelten Grabinschrift um diejenige der Steinkallenfelserin handelte, fügte Roth, Geschichtsquellen III 288 ohne Quellenangabe marginal hinzu, obwohl Helwich aufgrund der zeitgenössischen Fehlstellen keine Identifizierung mehr vornehmen konnte.
- Aus dieser Ehe stammte der Sohn Friedrich, der sich nach 1390 mit Irmgard von Ippelbrunn verehelichte, s. Möller, Stammtafeln NF I Taf. XVIII; auch Greiffenclau, Die 24. Generationen Bl. 5.
- Möller, ebd. sah in ihr eine Tochter Johann Kämmerers von Worms.
Nachweise
- Helwich, Syntagma 274.
- Zaun, Landkapitel 219.
- Roth, Geschichtsquellen III 288.
Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 73† (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0007304.
Kommentar
Eine alte Greiffenclau-Platte lag noch 1950 beschädigt in der Kirche.1) Bringt man diese mit der Inschrift zusammen, so käme die Ehefrau des 1351 verstorbenen und in Winkel bestatteten Friedrich I. Greiffenclau (Nr. 76), Katharina von Steinkallenfels, in Betracht, die Humbracht als Tochter Siegfrieds von Steinkallenfels und Mechthilds von Gemmingen bezeichnete.2) Dies hat allerdings nur dann Sinn, wenn wir bei dem von Helwich bruchstückhaft entzifferten Vornamen eine falsche Endung unterstellen. Helwich überlieferte nur die Nähe des Steines zu der Grabplatte des 1351 verstorbenen Friedrich von Greiffenclau und schloß daraus, daß es sich bei der unbekannten Verstorbenen um dessen Ehefrau („uxor eius“) handeln müsse. Stimmt die Helwichsche Vermutung nicht, so basiert die Suche in der Greiffenclauschen Familiengenealogie auf der Prämisse einer richtig gelesenen Vornamensendung auf dis und der Zuordnung zu einem anderen Friedrich. Dabei enthält der zeitliche Rahmen die Ungewißheit des verstümmelt überlieferten Sterbejahres. In der Familiengenealogie der Greiffenclau zu Vollrads käme im 14. Jahrhundert zur Identifizierung der fraglichen Person am wahrscheinlichsten eine der beiden Ehefrauen Friedrichs II., des Sohnes Friedrichs I. und eben der Katharina, in Frage. So könnte es sich möglicherweise um die erste Ehefrau dieses Friedrich Greiffenclau, Isengard(is), gehandelt haben. Sie war die Tochter Hermanns von der Porten zu Montfort und verstarb vor 1362.3) Friedrich (II.) verheiratete sich nach ihrem Tode kurz vor 1363 mit einer Mechthild(is).4)