Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)

Nr. 62† Eberbach, Klosterkirche um 1345?

Beschreibung

Grabinschrift eines Wilhelm. Wahrscheinlich handelte es sich um Wilhelm gen. Kesselhut von Ingelheim. Gestaltung des Inschriftenträgers unbekannt. Einer Notiz des Anonymus zufolge war er „zerbrochen und beschädigt“; wahrscheinlich lag die Platte nahe beim Katharinenaltar.

Nach Anonymus.

  1. Anno domini millesimo [...]mo quadragesimo [...] Remigii episcopi obiit dominus Wilhelmus dictusa) Kes[..]hu[.]b) cuius anima requiescat in sancta pace Amen.

Datum: 1. Oktober 134[.]?

Kommentar

Der überlieferte Textrest läßt die vorsichtige Zuschreibung des Steines an den Rheingauer Viztum Wilhelm Kesselhut zu, der für das Jahr 1345 an 27. Stelle der Rheingauer Amtsträger in der Nachfolge des 1344 verstorbenen Konrad d.J. von Rüdesheim (Nr. 59) nachzuweisen ist.1) Der von dem älteren Gewährsmann nur noch erkannte Rest Kel des Familiennamens mag auf der Beeinträchtigung der Lesbarkeit des zerstörten Steines oder auf einer Verlesung beruhen, was bei langem s und l in gotischer Minuskel leicht möglich ist.

Noch im Jahr 1345 erfolgte der Rücktritt oder Tod des Wilhelm Kesselhut, da sein Nachfolger Johann von Randeck 1346 als neuer Viztum auftrat. Bodmann nannte aufgrund der Angabe quadragesimo das Todesjahr 1340, ohne jedoch eine mögliche Einserzählung zu berücksichtigen.

Textkritischer Apparat

  1. Die von Bär angegebene Buchstabenfolge des stellt wohl die Verlesung der angegebenen Kürzung dar.
  2. Kel[..]h[..] Anonymus, hier nach Bär, ebenso Bodmann.

Anmerkungen

  1. Witte 229 Nr. 27, auch zum folgenden.

Nachweise

  1. Anonymus ed. Roth, Geschichtsquellen III 84.
  2. Bär/Stoff, Eberbach III 95 Anm. 19.
  3. Bodmann 2, 550.

Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 62† (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0006209.