Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)
Nr. 22† Eberbach, Klosterkirche 1312
Beschreibung
Grabinschrift für Ritter Friedrich Stahl von Biegen, dessen Grabstätte vor dem Elisabethaltar im Nordseitenschiff lag. 1614 erstmals überliefert, ein Wappen, sonstige Ausführung unbekannt.
Nach Helwich.
+ Anno domini m ccc xii ix kalendas octobrisa) obiit strenuus miles Fridericus dictus Stail cuius anima requiescat in pace amen.
Datum: 23. September o. richtig(?) 23. November 1312
Stahl von Biegen? (nicht ausgeführt). |
Textkritischer Apparat
- Fragliche Lesung, vgl. unten bei Anm. 1.
Anmerkungen
- Er vermachte mit Wissen und Zustimmung seiner Söhne Gottfried und Friedrich dem Konvent Ländereien zu Igstadt und bestimmte zugleich seinen Bestattungsort im Kloster, vgl. NUB I 3 Nr. 1495.
- Bodmann 1, 302.
- Gruber 17.
- Dieser wurde mit seiner Frau Elisabeth in Eberbach beigesetzt, s. Nr. 75.
- NUB I 3 Nr. 1400 zu 1307 November 27.
- Ebd. Nr. 1488 zu 1312 August 19; auch Nr. 1495.
Nachweise
- Helwich, Syntagma 171.
- Bodmann 1, 302.
- Roth, Geschichtsquellen III 265.
Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 22† (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0002201.
Kommentar
Vergleicht man den inschriftlichen Nachweis mit dem erhaltenen, wahrscheinlich kurz vor dem Tod des Ritters abgefaßten Testament vom 22. November 13121), in dem er seine Grabwahl zu Eberbach festlegte, so ist das von Helwich angegebene Todesdatum zu korrigieren. Möglicherweise verlas er decembris zu octobris, was bei zweifelhaftem Befund oder beschädigtem Zustand des Inschriftenträgers denkbar wäre.
Der Verstorbene gehörte zu der wohl gegen Ende des 14. Jahrhunderts ausgestorbenen Familie Stahl von Biegen,2) deren Siegel erstmals 1279 nachgewiesen ist.3) Friedrich begegnet mehrfach in Urkunden. 1307 leistete er gemeinsam mit seinem Sohn(?) Gottfried4) zugunsten des Mainzer Zisterzienserinnenklosters Altmünster den Verzicht auf seine Güter in der Gemarkung Igstadt5) und im August 1312 auf Ansprüche aus Igstadter Einkünften, die sein Vater Eberbach vermacht hatte.6) Friedrichs Ehefrau Geza (Nr. 29) lag ebenfalls in Eberbach bestattet.