Inschriftenkatalog: Rhein-Hunsrück Kreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 60: Rhein-Hunsrück-Kreis I (2004)
Nr. 296 St. Goar, Evang. Kirche vor 1612
Beschreibung
Fragmentarisches Epitaph für ein Kind aus der Familie Dryander. Im Frühjahr 2002 bei Renovierungsarbeiten als Spolie aufgefunden, wird es gegenwärtig in der Nische links vom Treppenabgang zur Krypta verwahrt. Linke Hälfte eines ehemals hochrechteckigen Epitaphs aus rotem Sandstein mit Umschrift (A), die sich im Feld über einem Wappen in einer Leiste fortsetzt. Unter dem Wappen einzeilige Inschrift (B). Die beiden Leisten im Feld sind mit Eichblattvoluten und Eicheln geschmückt. Dem Format und den Abtretungsspuren zufolge wurde die Spolie als Treppenstufe verwendet.
Maße: H. 101 (frgm.), B. 42 (frgm.), Bu. 5,5 (A), 4 (B), 3 (C).
Schriftart(en): Kapitalis.
- A
[ANNO DOMI]NI · 1[- - -] // [.....A]ETAT(IS) · 4 IAR [ - - -]
- B
[ - - -] INEVITABIL[IS - - -]
Dryander1) |
Anmerkungen
- Geteilt, oben ein wachsender Knabe mit je einer Eichel in den erhobenen Händen (redend für Dryander = Eichmann; vgl. Anm. 2), unten Marke Nr. 64.
- Vgl. zu ihm und zum Folgenden Nr. 304.
Zitierhinweis:
DI 60, Rhein-Hunsrück-Kreis I, Nr. 296 (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di060mz08k0029604.
Kommentar
Aufgrund des Wappens dürfte es sich bei dem im Alter von vier Jahren Verstorbenen um eines der Kinder aus der Ehe des Caspar Dryander2) mit Felicitas Geltenhauer gehandelt haben. Die vorgenommene Datierung orientiert sich an der Inschrift des Epitaphs des 1612 verschiedenen landgräflich-hessischen Zollschreibers, wonach seine Tochter und seine drei Söhne vor ihm verstorben seien.