Inschriftenkatalog: Rems-Murr-Kreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 37: Rems-Murr-Kreis (1994)

Nr. 222 Schorndorf, ev. Stadtkirche 1597

Beschreibung

Epitaph der Eheleute Andreas Eyb und Anna geborene Voltz. Innen an der Chornordwand neben dem Kanzelaufgang. Gußeiserne hochrechteckige Platte aus den Brenztalwerken. Gerahmt von breitem Blattornamentfries; oben eine quadratische Bildzone, darin in Flachrelief ein von Pilastern getragener und von einem Puttenkopf bekrönter Bogen, der zweizeilig beschriftet ist (A); unter dem Bogen stehend der Verstorbene im Priestergewand; in den Bogenzwickeln zwei Wappen; unter dem Bildfeld zwei senkrecht abgeteilte Schriftfelder mit den je neunzeiligen Grabschriften (B).

Maße: H. 115, B. 79, Bu. 2,1 (A), 2,5 cm (B).

Schriftart(en): Kapitalis.

Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

  1. A

    CHRISTVS IST MEIN LEBEN, / STERBEN IST MEIN GEWIN·1)

  2. B

    ANNO. 1595 · DEN 12 · FE=/BRVARII, STARB SEELIG/LICH DER EHRWVRDIG / VND HOCHGELERT, M(AGISTER)a) / ANDREAS EYB, WEIL=/LAND PFARRHERR / ALLHIE ZV SCHORN=/DORFF, DANN PRAE=/LAT ZV ANHAVSEN2)·

    ANNO. 1597 · DEN 2 · AV=/GVSTI, IST SEELIG=/LICH IN DEM HERRN / ENTSCHLAFFEN AN/NA VÖLTZIN SEIN / LIEBE HAVSFRAW · / DENEN BEEDENN / GOTT GNEDIG VND / BARMHERTZIG SEY ·

Wappen:
Eyb3, Voltz4.

Kommentar

Eyb stammt aus Waiblingen. Nach dem Studium in Tübingen (inscr. 1550, bacc. 1552, mag. 1554) war er 1555 Diakon in Leonberg, dann 1557 Pfarrer in Gerlingen (Stadt Ludwigsburg). 1565 wechselte er nach Schorndorf, wo er bis 1574 als vierter evangelischer Pfarrer wirkte5. Danach war er von 1574 bis 1590 evangelischer Abt in Anhausen, bis er von Herzog Friedrich I. der Abtei entsetzt und 1591 auf Hohenurach inhaftiert wurde. Er starb im Gefängnis6.

Textkritischer Apparat

  1. Doppelpunkt als Kürzungszeichen.

Anmerkungen

  1. Phil 1, 21.
  2. Kloster Anhausen: Bolheim, Stadt Herbrechtingen, LKr. Heidenheim; seit 1558 ev. Prälatur.
  3. Senkrecht stehende Armbrust.
  4. Stehender nimbierter Engel, in beiden Händen einen Pfeil haltend.
  5. Vgl. Sigel, Das ev. Württemberg; Hermelink 134, 5.
  6. Vgl. Wolleber, Chor. Würt. (J1 Nr. 148) 514.

Nachweise

  1. Schmid, Etwas Historisches 41rv.
  2. Reichert nr. 95.
  3. Reichert, Inschriften der Stadtkirche nr. 42.
  4. Fleischhauer, Renaissance 439.
  5. Schahl, Kunsttopographischer Teil 159.
  6. Wandel, Schorndorfer Inschriften nr. 54.
  7. Kdm Rems-Murr 920, 922 (Abb.).
  8. 450 Jahre Reformation Schorndorf 132f. (Abb.).

Zitierhinweis:
DI 37, Rems-Murr-Kreis, Nr. 222 (Harald Drös, Gerhard Fritz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di037h011k0022207.