Inschriftenkatalog: Regensburg III (Dom II)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 95: Stadt Regensburg (2016)

Nr. 669 Domschatz um 1700

Beschreibung

Paxtafel mit Reliquien1). Auf einer silbervergoldeten, reich verzierter Grundplatte sind neun mit Inschriften versehene Reliquienbehältnisse angebracht; in der Mitte in achteckiger Fassung als Hauptreliquie ein Partikel vom Kreuz Christi (I), um dieses herum sind acht Reliquien in verschieden großen ovalen Glaskapseln angeordnet, die beginnend mit der oberen im Uhrzeigersinn gelesen werden (II-IX). Diese Reliquien sind in Stoff gehüllt und mit Perlenschnüren zusammengebunden.

Maße: H. 23,6 cm, B. 15,6 cm, Bu. ca. 0,3 cm.

Schriftart(en): Kapitalis (I), Humanistische Minuskel (II-IX).

  1. I.

    : D(E) ∙ S(ANCTIS)S(IME) ∙ CRVCZE ∙

  2. II.

    De Crinibus et Peplo B(eatae) V(irginis) M(ariae)

  3. III.

    S(ancti) Venantii ∙ E(piscopi) ∙ M(artyris) ∙

  4. IV.

    S(ancti) Petri Apost(oli)

  5. V.

    S(ancti) Innocent(ii) ∙ M(artyris)

  6. VI.

    S(ancti) Simonis ∙ Apo(stoli)

  7. VII.

    S(anctae) Margaritae V(irginis) M(artyris)

  8. VIII.

    S(ancti) Pauli Apost(oli)

  9. IX.

    S(ancti) Lucii M(artyris)

Übersetzung:

Vom allerheiligsten Kreuz (I); Von den Haaren und dem Gewand der seligen Jungfrau Maria (II); Vom heiligen Bischof und Märtyrer Venantius (III); Vom heiligen Apostel Petrus (IV); Vom heiligen Märtyrer Innocentius (V); Vom heiligen Apostel Simon (VI); Von der heiligen Jungfrau und Märtyrerin Margareta (VII); Vom heiligen Apostel Paulus (VIII); Vom heiligen Märtyrer Lucius (IX).

Kommentar

Paxtafeln oder Kusstäfelchen wurden zunächst den Geistlichen, dann auch allen Gläubigen vor der Kommunion zum Kuss gereicht.

Diese Paxtafel war eine Stiftung des Reichsgrafen Albert Ernst von Wartenberg, der von 1688 bis 1715 das Amt des Auxiliarbischofs in Regensburg ausübte2).

Anmerkungen

  1. Inv.-Nr. D 1974/83; Hubel, Domschatz Nr. 83, 196f. (Abb. 132); Kdm Regensburg I, 154.
  2. Hubel, Domschatz 196; zur Biographie s. Gatz, Bischöfe 3, 558.

Nachweise

  1. Hubel, Domschatz Nr. 83, 196.

Zitierhinweis:
DI 95, Stadt Regensburg, Nr. 669 (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di095m017k0066904.