Inschriftenkatalog: Regensburg III (Dom II)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 95: Stadt Regensburg (2016)

Nr. 648† Domkirche, nördlicher Seitenchor 1687

Beschreibung

Grabschrift der Maria, Schwester des Auxiliarbischofs Franz Weinhart, ehemals im nördlichen Seitenchor beym Krönungs-Altar neben der Grabstätte ihres Bruders (s. Kat.-Nr. 646) im Boden eingelassen1). Der Abzeichnung in ABAdW, Grabsteinbuch zufolge handelte es sich um eine Wappengrabplatte mit der elfzeiligen Inschrift im oberen Bereich, darunter ein Rundfeld mit dem Vollwappen2).

Text nach ABAdW, Grabsteinbuch.

  1. + / D(EO) O(PTIMO) M(AXIMO) / HIC REQUIESCIT / NOBILIS VIRGO MARIA WEINHARTIN / FRANCISCI EPISCOPI LIDDENSIS ET / SUFFRAGANEI RATISBONENSIS ETC(ETERA) / SOROR GERMANA / OBIIT XXII. NOVEMBRIS. ANNO. / MDCLXXXVII. / AETATIS LXI. / IPSI SIBI VIVENS / POSUIT.

Übersetzung:

Gott dem größten und besten. Hier ruht die edle Jungfrau Maria Weinhart, die leibliche Schwester des Franciscus, Bischof von Lydda3), Auxiliarbischof von Regensburg etc., sie starb am 22. November im Jahr 1687 im Alter von 61 Jahren. Zu Lebzeiten hat sie sich (dieses Denkmal) selbst gesetzt.

Datum: 1687 November 22.

Wappen:
Weinhart4).

Kommentar

Maria wurde am 22. Februar 1626 als elftes Kind des aus Augsburg stammenden Arztes Paul d. Ä. Weinhart und dessen zweiter Frau Anna Burgkklechner in Innsbruck geboren. Sie folgte ihrem Bruder Franz Weinhart (s. Kat.-Nrn. 646, 647 †), dem späteren Auxiliarbischof, nach Regensburg und führte ihm bis zu seinem Tod 1686 den Haushalt. Aus dem Erbe ihres Bruders stiftete sie eine große Prunkschale für den Regensburger Domschatz (s. Kat.-Nr. 645). In ihrem Todesjahr 1687 stiftete sie der Dreiheiligenkirche in Innsbruck einen heute noch vorhandenen Messkelch, der ihre Initialen und das Familienwappen trägt5).

Anmerkungen

  1. Cranner 127; Freytag/Hecht 54.
  2. ABAdW, Grabsteinbuch 116.
  3. Lydda (heute Lod bzw. al-Ludd/Israel), Titularbistum in partibus infidelium.
  4. Tir 19.
  5. Hye, Die Innsbrucker Familie Weinhart 9f., 39.

Nachweise

  1. Archiv Alte Kapelle, sign 506; ABAdW, Grabsteinbuch 116; Cranner 127.

Zitierhinweis:
DI 95, Stadt Regensburg, Nr. 648† (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di095m017k0064800.