Inschriftenkatalog: Regensburg III (Dom II)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 95: Stadt Regensburg (2016)

Nr. 645 Domschatzmuseum vor 1686

Beschreibung

Ovale Prunkschale aus Silber, teilweise vergoldet, für die Fußwaschung am Gründonnerstag1). Der breite Rand ist geschmückt mit Blüten, Früchten und Laubwerk. In der Mitte im getriebenen Relief die Darstellung einer türkischen Löwenjagd. Auf der Rückseite etwa in der Mitte der Schale die insgesamt sechszeilige Inschrift. Über dem Wappen des Domherrn die dreizeilige Inschrift, die Jahreszahl auf der vierten Zeile vom Wappen geteilt. In der dritten Zeile kennzeichnet ein Kreuz den Nachtrag, der sich zweizeilig unterhalb des Schildes befindet. Das Augsburger Beschauzeichen und die Meistermarke IS im Queroval2).

Maße: L. 67,8 cm, B. 56,3 cm, Bu. 0,3 cm.

Schriftart(en): Humanistische Minuskel, schrägliegend.

  1. Francisc(us) Weinhart Bischof zu Lidda / Suffragan(us) Praeses Consisto(rialis) et Vicari(us) ge/neralis + / nec non Ecclesiae cathedralis Cano/nicus capitularis Ratisbon(ensis)a) + / S(acro)S(anctae) Theo(logiae) D(octor) / 16=//=86

Übersetzung:

Franz Weinhart, Bischof zu Lydda3), Weihbischof (in Regensburg), Vorsitzender des Konsistoriums und Generalvikar und auch Kanoniker des Kapitels der Regensburger Kathedralkirche, Doktor der allerheiligsten Theologie 1686.

Wappen:
Weinhart4).

Kommentar

Zu Auxiliarbischof Franz Weinhart s. Kat.-Nr. 647 †. Diese Schale und die dazugehörige Kanne wurden nach dessen Tod 1686 von seiner Schwester Maria (s. Kat.-Nr. 648 †) dem Domschatz gestiftet5).

Textkritischer Apparat

  1. Der Text zwischen den zwei Kreuzen wurde unterhalb des Wappens hinzugefügt.

Anmerkungen

  1. Inv.-Nr. D 1974/39; Kdm Regensburg I, 132; Hubel, Domschatz Nr. 36, 120f. (Abb. 71), mit Quellen und ausführlicher älterer Literatur.
  2. Hubel, Domschatz 120, 122: Johann Scheppich, Goldschmied aus Augsburg.
  3. Lydda (heute Lod bzw. al-Ludd/Israel), Titularbistum in partibus infidelium.
  4. Tir 19.
  5. Hubel, Domschatz 122.

Nachweise

  1. Schuegraf, Dom II, 265; Hubel, Domschatz Nr. 36 120f.

Zitierhinweis:
DI 95, Stadt Regensburg, Nr. 645 (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di095m017k0064506.