Inschriftenkatalog: Regensburg III (Dom II)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 95: Stadt Regensburg (2016)

Nr. 609 Domkirche, nördliches Seitenschiff, 3. Joch nach 1640

Beschreibung

Reste einer Wandinschrift westlich des St. Rupertus-Altares; sie weist auf Bischof Albert von Stauf hin, einen der Stifter des ehemaligen Altares der Hll. Florinus und Laurentius1), an dessen Stelle heute der St. Rupertus-Altar steht. Unter der dreizeiligen Inschrift (I) ist noch die kniend betende Gestalt wohl des genannten Bischofs erkennbar. Über dieser Darstellung befand sich eine heute nicht mehr erkennbare Wandmalerei, deren Thema aus der Genesis entnommen war (Inschrift II).

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. I.

    [ALB]E[RT](VS) DE STAVFF EP(ISCOPV)S [RAT(ISBONENSIS)] / [FVN]DATOR CAPELLE SANC[---/---] ANNO D(OMI)NI . 1[---]

  2. II.

    GENE[SIS XII---]

Übersetzung:

Albert von Stauf, Bischof von Regensburg, Stifter der Kapelle (der Hll. Florinus und Laurentius) im Jahr des Herrn .... (I)

Kommentar

Im Jahr 1398 stifteten die Brüder Ulrich, Heinrich und Albert von Stauff den Altar der Hll. Florinus und Laurentius und dotierten ihn reich. Alle drei wurden vor diesem Altar bestattet. Das Domkapitel wählte Albert im Jahr 1409 zum Bischof, er starb 14212). Aufgrund der Schriftform und der epigraphischen Entwicklung in Regensburg ist diese Inschrift nicht vor 1640 zu datieren (s. auch Kat.-Nr. 610)3).

Anmerkungen

  1. Im Jahr 1683 wurde hier ein neuer Altar errichtet, vgl. hierzu Loers, Barockausstattung 235f.; Friedrich Fuchs, Der Dom St. Peter 233 (mit Abb. 237).
  2. DI 74 (Stadt Regensburg II, Dom I) Kat.-Nrn. 126, 144.
  3. Für den Hinweis zur Datierung bedanken wir uns bei Dr. Christine Steininger und Dr. Ramona Baltolu, Inschriftenkommission München, und Dr. Franz Bornschlegel, LMU München.

Nachweise

  1. Fuchs Friedrich, Der Dom St. Peter 291 (Anm. 361).

Zitierhinweis:
DI 95, Stadt Regensburg, Nr. 609 (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di095m017k0060902.