Inschriftenkatalog: Regensburg III (Dom II)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 95: Stadt Regensburg (2016)

Nr. 599 Domschatzmuseum zw. 1631 u. 1635

Beschreibung

Aus Silber gegossene, größtenteils vergoldete Turmmonstranz1). Über dem vierpassförmigen Fuß, dessen Felder mit je einem geflügelten Engelkopf und Pflanzenmotiven geschmückt sind, erhebt sich ein achteckiger Schaft, der in der Mitte durch einen mit Akanthusblättern gezierten Nodus unterteilt wird. Die Grundplatte liegt auf einer mit Blumengirlanden und einem geflügelten Engelskopf geschmückten ebenfalls vierpassförmigen Konsole. Das zylindrische Schaugefäß aus Glas mit der weinrankengeschmückten Lunula wird flankiert von vier Säulchen, zwischen denen rechts und links je ein vollplastischer Engel mit Weihrauchfass steht. Mittig über dem Glaszylinder eine flache Kuppel mit der vollplastisch gestalteten Skulptur der Maria als Himmelskönigin mit dem Jesuskind im Strahlenkranz, auf der Mondsichel stehend, begleitet von zwei kleinen Engeln. Vier Balustersäulen tragen den filigranen Aufbau mit der Gestalt Gott Vaters unter einem Baldachin, darunter ein Engel, ein Schriftband mit der Inschrift I haltend. Als Bekrönung ein strahlenbekränztes Oval mit dem Jesusmonogramm (II). Beschauzeichen und punzierte Meistermarke am Fuß sind nur mehr schlecht erkennbar.

Maße: H. 87,5 cm, B. 35 cm (Gesamtbreite), B. 27,8 cm (Fuß), Bu. 0,2 cm (I), 1,5 cm (II).

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. I.

    HIC ∙ EST ∙ FILI(VS) ∙ MEI(VS) ∙ DIL(E)CT(VS)

  2. II.

    IE(SV)Sa)

Übersetzung:

Das ist mein geliebter Sohn.

Bibel- und Schriftstellerzitat(e):

  • Mt 3,17 bzw. Mt 17,5. (I)

Kommentar

Die aufwändig gestaltete Monstranz wurde während des Dreißigjährigen Krieges vom Regensburger Domkapitel in Auftrag gegeben und gehört zu den bedeutendsten Goldschmiedearbeiten im Domschatz. Angefertigt wurde sie laut Meistermarke in der Werkstatt des Münchner Goldschmieds Ferdinand Zschokk2).

Textkritischer Apparat

  1. IHS-Kürzung.

Anmerkungen

  1. Inv.-Nr. D 1974/26; Kdm Regensburg I, 139f. (Tafel XVII); Hubel, Domschatz 25, Nr. 32, 113ff. mit ausführlicher älterer Literatur.
  2. Hubel, Domschatz Nr. 32, 114f.

Nachweise

  1. Hubel, Domschatz Nr. 32, 113-116f., Abb. 67, Farbtafel VI.

Zitierhinweis:
DI 95, Stadt Regensburg, Nr. 599 (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di095m017k0059901.