Inschriftenkatalog: Regensburg III (Dom II)
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 95: Stadt Regensburg (2016)
Nr. 588 Kreuzgang, Mittelhalle, 6. Joch 1623
Beschreibung
Wappengrabplatte für Johannes Friedrich Schultes aus hellem Marmor, im Boden eingelassen1). Im oberen Teil eine quadratische Inschriftentafel mit zwölfzeiliger Inschrift, darunter von Ornamenten umgeben, im Rundfeld Kelch mit Hostie. Der Zustand ist relativ gut.
Maße: H. 95 cm, B. 61 cm, Bu. 3-5 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
© BAdW München, Inschriftenkommission [1/1]
R(EVEREN)DVSa) D(OMI)N(V)S IOANNES FRIDERICVS / SCHVLTTES RATISPONENSIS ANNO=/RVM XXXVII, ANNO, MDCXXI, VIENNAE / IN PAGO STAM(M)ERSTORF SEMESTRI, IN / SCHWEHET ANNO CVM DIMIDIO, NECNON / PAROCHIAE IN OBERWEIDEN PRAEFVIT, / AC ALIIS DIVINIS EXERCITIISb) SPECIMEN / PRAEBVIT TANDEM RATISPONAE FOELICI=/TER FRETVM MORTVALE PERAGRAVIT, AT=/QVE VT SPERAMVS LITTVS AETERNAEb) SA=/LVTIS ATTIGIT ANNO ∙ M ∙ D ∙ C ∙ XXIII, / SEXTO MENSIS MAIIc) ∙
Übersetzung:
Der hochwürdige Herr Johannes Friedrich Schultes, aus Regensburg, 37 Jahre alt. - Im Jahr 1621 leitete er in Wien die Pfarrgemeinde Stammersdorf ein halbes Jahr lang, dann die in Schwechat eineinhalb Jahre, überdies die in Oberweiden; auch gab er anderen (Menschen) durch seine geistlichen Übungen ein Beispiel. Schließlich durchschritt er in Regensburg glücklich die Furt des Todes und erreichte, wie wir hoffen, das Ufer des ewigen Heiles am 6. Mai 1623.
Datum: 1623 Mai 62).
Textkritischer Apparat
- Die Buchstaben DVS sind hochgestellt.
- DIVINISEXERCITIIS ohne Wortabstand.
- Die Worttrenner der beiden letzten Zeilen sind kleine Dreicke; am Ende der Inschrift ein verschlungenes Ornament. Vergrößerte Anfangsbuchstaben; letzte Zeile zentriert.
Anmerkungen
- Freytag/Hecht 44; Kdm Regensburg I, 177.
- Ebenda: 1673.
Zitierhinweis:
DI 95, Stadt Regensburg, Nr. 588 (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di095m017k0058802.
Kommentar
Johannes Friedrich Schultes stammte laut Inschrift aus Regensburg und war im Bistum Wien Pfarrer in Stammersdorf (Wien/Ö.), danach in Schwechat (Pol. Bez. Wien-Umgebung/Ö.) und in Oberweiden (Pol. Bez. Gänserndorf/NÖ.). Er starb im Alter von 37 Jahren in Regensburg.