Inschriftenkatalog: Regensburg III (Dom II)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 95: Stadt Regensburg (2016)

Nr. 555 Domkirche, südliches Querhaus 1588

Beschreibung

Wappengrabplatte für Sophia Kölderer aus rotem Marmor, beim ehemaligen Hl. Kreuz-Altar im Boden eingelassen1). Im oberen Drittel ein vertieftes fast quadratisches Feld mit zwölfzeiliger Inschrift (I). Dieses Feld ist gerahmt von Rollwerkornamenten mit einem geflügelten Puttenkopf oben in der Mitte. Darunter ein großes vertieftes Rundfeld, ebenfalls von Rollwerkornamenten umgeben, mit zwei Vollwappen (Ehewappen). Das Medaillon ist aufgehängt an einem Ring, den ein Löwenkopf im Maul trägt. Die vier Ecken füllen kleinere Wappenschilde mit Beischriften (II). Der Stein ist im oberen Drittel quer gebrochen, die Inschrift nur noch teilweise lesbar.

Ergänzt nach Text Eckher.

Maße: H. 208 cm, B. 100 cm, Bu. 3,5 cm (I), 2 cm (II).

Schriftart(en): Fraktur.

© BAdW München, Inschriftenkommission [1/1]

  1. I.

    Anno Domini 1588 den 2. Aprilis / Ist in Gott verschiden die Edl Ehren / tugentsam Frau Sophia Geborne Ri/szin von Grueb, Des Edlen vnd Vesten / Judas Machabeus Kholderer Zu / [Purckstall, fürstl(ich)] Saltzburgischen / [Rath, und Bischofflichen] Hofmarschalk / V[nd Rentmaister alhie zu Reg]enspurg / A[uch Pflegers] Zu Barbing [eheliche ] / Hausfrau gewest, Derselben [sambt allen] / glaubigen seelen der Allmechtig Gott g[nädig] / vnd Barmherczig sein wolle Amena)

  2. II. Wappenbeischriften:
    Kölderer2) K[alchgrueb]3) 
    Ri[cz]4) El[senham]5) 

Datum: 1588 April 2.

Kommentar

Sophia stammte aus der Salzburger Familie Ritz und war die Ehefrau des Macchabäus Kölderer (s. Kat.-Nr. 556), der als Salzburgischer Rat, Bischöflicher Hofmarschall und Rentmeister in Regensburg amtierte. Bei der im Passauer Domhof 1592 bestatteten Felicitas Kölderer handelt es sich den Wappen nach wohl um die Tochter von Sophia und Macchabäus Kölderer6).

Textkritischer Apparat

  1. Cranner konnte die Inschrift nicht vollständig lesen und merkt hier an: das übrige ist unter dem Gitter des Altares verborgen.

Anmerkungen

  1. Schuegraf, Dom II, 203; Freytag/Hecht 26; Kdm Regensburg I, 126f.; zum Hl. Kreuz-Altar s. DI 74 (Stadt Regensburg II, Dom I) XXIV.
  2. BayA2 95f.
  3. TirA Tafel 6.
  4. Rütz zu Sprintzenstein: OÖ 379.
  5. BayA1 134; Salz 13.
  6. DI 67 (Stadt Passau) Kat.-Nr. 698.

Nachweise

  1. Eckher II, 55r; ABAdW, Grabsteinbuch 14 (mit stark abweichender Transkription); Cranner 125.

Zitierhinweis:
DI 95, Stadt Regensburg, Nr. 555 (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di095m017k0055507.