Inschriftenkatalog: Regensburg III (Dom II)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 95: Stadt Regensburg (2016)

Nr. 554 Kreuzgang, Ostflügel, Ostwand, 1. Joch 1586

Beschreibung

Wappengrabplatte für Johann Jakob Rentz aus rotem Marmor, ehemals im Nordflügel des Kreuzgangs im Boden eingelassen1), heute im Ostflügel an der Ostwand aufgerichtet. Das Feld ist dreigeteilt. Im oberen Drittel in vertieftem gekehlten Rahmen eine querrechteckige Inschriftentafel mit fünfzeiliger Inschrift (I). In der Mitte ein großes Rundfeld mit Vollwappen, das umgeben ist von einem gebundenen Lorbeerkranz. In den Zwickeln Akanthusblattornamente. Darunter ebenfalls in vertieftem gekehlten Rahmen eine kleinere querrechteckige Inschriftentafel mit dreizeiliger, zentrierter Inschrift (II). Der Zustand der Grabplatte ist relativ gut.

Maße: H. 182 cm, B. 85 cm, Bu. 5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

© BAdW München, Inschriftenkommission [1/1]

  1. I.

    IOANNES IACOBVS RENTZ / I(VRIS) V(TRIVSQVE) D(OCTOR) INCLYTAE HVIVS CA=/THEDRALIS ECCLESIAE RATISBO(NENSIS) / CANONICVS OBIIT . 30 . DIE MEN(SIS) / OCTOB(RIS) ANNO . M . D . LXXXVIa)

  2. II.

    PROPTER NOMEN TVVM DOMI=/NE VIVIFICA ME IN [A]EQVITA=/TE TVA PSAL[M 14]2

Übersetzung:

Johannes Jakob Rentz, Doktor beider Rechte, Domherr dieser berühmten Regensburger Kathedralkirche, starb am 30. Tag des Monats Oktober im Jahr des Herrn 1586. (I)
Um deines Namens Willen, Herr, mache mich lebendig in deiner Gerechtigkeit, Psalm 142. (II)

Bibel- und Schriftstellerzitat(e):

  • Ps 142,11. (II)

Datum: 1586 Oktober 302).

Wappen:
Rentz3).

Kommentar

Johann Jakob war der Sohn des Augsburger Kaufmanns Ambrosius Rentz und der Regina Walther4). Er immatrikulierte sich im Sommersemester 1561 an der Universität Ingolstadt, wo er verzeichnet war als Kanoniker der Kollegiatskirche St. Simon in Trier und als adeliger Student der Künste5). Am 22. August 1580 wurde er in das Regensburger Domkapitel aufgenommen6). In den Urkunden der Alten Kapelle erscheint er im Jahr 1581 als Doktor beider Rechte7). Er war zudem Propst im Stift St. Emmeram in Spalt8).

Textkritischer Apparat

  1. Worttrenner in Form kleiner Dreiecke auf der Grundlinie.

Anmerkungen

  1. Freytag/Hecht 40; Kdm Regensburg I, 196.
  2. Leoprechting 128 und Paricius, Nachricht 57: 1584; Zirngibl, Epitaphia 52: 3. Oktober 1556; Ried, Collectio 27v: 3. Oktober.
  3. Rentz I: BayA3 39.
  4. Reinhard, Augsburger Eliten des 16. Jahrhunderts 695, Nr. 1059, K3.
  5. Pölnitz, Matrikel Ingolstadt I, Sp. 1561, 809,25.
  6. Leoprechting 128; Bernclau, Episcopatus 354.
  7. Schmid, Urkunden-Regesten II, 174.
  8. Spalt, Lkr. Roth/Mfr.; vgl. Ries, Generalschematismus 65.

Nachweise

  1. Eppinger 13, 28; ABAdW, Grabsteinbuch 39; Zirngibl, Epitaphia 52; Ried, Collectio 27v.

Zitierhinweis:
DI 95, Stadt Regensburg, Nr. 554 (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di095m017k0055409.