Inschriftenkatalog: Regensburg III (Dom II)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 95: Stadt Regensburg (2016)

Nr. 544 Kreuzgang, Mittelhalle, Ostwand, 3. Joch 1578

Beschreibung

Wappengrabplatte für Johann Sebastian von Preysing aus rotem Marmor, in die Wand eingelassen1). In der oberen Hälfte im vertieften und mit Rollwerk gerahmten Feld die elfzeilige Inschrift. Das Rollwerk wird oben und unten in der Mitte durch je eine große Blüte unterbrochen. Darunter im vertieften Rundfeld das Vollwappen. In den Ecken jeweils kleinere Rundfelder mit Wappenschilden, dazwischen kleine Blüten in Rundfeldern und Rauten. Die Grabplatte ist in gutem Zustand.

Maße: H. 122 cm, B. 70 cm, Bu. 3,5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

© BAdW München, Inschriftenkommission [1/1]

  1. HIE ∙ LIGT ∙ BEGRABEN ∙ D(ER) ∙ ERWIRD(IG) ∙ / VN(D) ∙ EDEL ∙ HERR ∙ IOHAN ∙ SEBASTI=/AN ∙ VO(N) ∙ PREISING ∙ ZVM ∙ HVEB=/ENSTAIN2) ∙ DER ∙ ERZ ∙ VN(D) ∙ HOCH=/STIFT ∙ THVMHERR ∙ Z(V) ∙ SALZBVRG / AVGSPVRG ∙ VN(D) ∙ REGENSBVRG ∙ / AVCH ∙ KAISERLICH(ER) ∙ CAPLAN ∙ / ALHIE ∙ GEWESEN ∙ WELCHER ∙ / GESTORB(EN) ∙ IST ∙ DE(N) ∙ VI ∙ TAG ∙ MARTII ∙ / ANNO ∙ M ∙ D ∙ LXXVIII ∙ GOTT ∙ SEI ∙ / IME ∙ GENEDIG ∙ VN(D) ∙ PARMHERZIG ∙ A(MEN)a)

Datum: 1578 März 6.

Wappen:
Preysing3).
Preysing3)Schmiechen4)
Baumgartner5)Soyer (Sauer von Eisendorf)6)

Kommentar

Johann Sebastian war der Sohn des Johann Sigmund von Preysing zu Altenpreysing (Schloß Kronwinkl, Gde. Eching, Lkr. Landshut/NB.) und dessen zweiter Ehefrau Anna Baumgartner zu Stubenberg (Lkr. Rottal-Inn/NB.)7). Seine Ausbildung erhielt er am Hof Erzherzog Karls II. in Graz und in Padua, wo er sich 1561 an der Universität immatrikulierte8). Er wurde 1565 in das Augsburger, 1566 in das Freisinger, am 3. August 1571 in das Regensburger und 1574 in das Salzburger Domkapitel aufgenommen9). Laut Inschrift war er auch kaiserlicher Kaplan.

Textkritischer Apparat

  1. Die Worttrenner sind Quadrangeln.

Anmerkungen

  1. Eppinger 23; Freytag/Hecht 38; Kdm Regensburg I, 172.
  2. Hubenstein, Hofmark, heute Gde. Taufkirchen, Lkr. Erding/OB. 1514 erwarben die Preysing die Hofmark. Vgl. HAB Altbayern I, 58 (Erding) 144.
  3. Bay 19.
  4. BayA1 177.
  5. Bay 5.
  6. Bay 21.
  7. Hundt, Stammenbuch II, 247; Krick, Stammtafeln 301, Nr. 138, Tabelle C; laut Bernclau, Episcopatus 338 war seine Großmutter mütterlicherseits Anna von Trenbach.
  8. Thaler, Das Salzburger Domkapitel 436.
  9. Leoprechting 127; Bernclau, Episcopatus 338; Paricius, Nachricht 57; Ries, Generalschematismus 220; Haemmerle, Die Canoniker des hohen Domstiftes zu Augsburg 31; Thaler, Das Salzburger Domkapitel 436

Nachweise

  1. Eppinger 23; Bernclau, Episcopatus 338; Zirngibl. Epitaphia 41; Brekle, Domkreuzgang 79 (mit Abb.).

Zitierhinweis:
DI 95, Stadt Regensburg, Nr. 544 (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di095m017k0054402.