Inschriftenkatalog: Regensburg III (Dom II)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 95: Stadt Regensburg (2016)

Nr. 534 Kreuzgang, Westflügel, Westwand, 3. Joch 1571

Beschreibung

Wappengrabplatte für Stephan Reutmaier aus rotem Marmor, an der Wand aufgerichtet1). Den oberen Teil füllt eine neunzeilige Inschrift. Darunter unter einem Rundbogen das Vollwappen. Der Stein ist in relativ gutem Zustand.

Maße: H. 172 cm, B. 84 cm, Bu. 6 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

© BAdW München, Inschriftenkommission [1/1]

  1. VENERABILIS D(OMI)N(V)S STEPH/ANVSa) REVTMAIER B(ONARVM) ARTI/VM MAGISTER . S(ACRAE) THE/OLOGIAEb) BACCALAVREVSa) / CANONICVS AD S(ANCTVM) IO/HAN(NEM) RATISBONAE . OBI/ITc) ANNO. M ∙ D ∙ LXXI / DIE XXVIIII . MARCII VI/VAT DEO:d)

Übersetzung:

Der ehrwürdige Herr Stephan Reutmaier, der freien Künste Magister, Baccalaureus der heiligen Theologie, Kanoniker bei St. Johann in Regensburg, starb im Jahr 1571 am 29. Tag des März. Er möge leben bei Gott.

Datum: 1571 März 29.

Wappen:
Reutmaier2).

Kommentar

Stephan Reutmaier (Reitmayr) aus Rohr immatrikulierte sich im Wintersemester 1555 an der Universität Ingolstadt und wurde zum Magister artium promoviert3). Am 9. April 1556 wurde er zum Regens des Georgianums berufen, während er weiterhin Theologie studierte und den Titel eines Baccalaureus erwarb; nachdem er diesen Posten am 31. Januar 1558 aufgegeben hatte, verließ er Ingolstadt4). Er wandte sich nach Regensburg, war Pfarrer von St. Paul und erhielt am 28. Juni 1566 das Kanonikat zu St. Johann5). Am 5. Mai 1567 erschien er in einer Urkunde der Alten Kapelle als Siegelzeuge6). Im Jahr 1554 schrieb Reutmaier ein Kalendarium für die Äbtissin von St. Paul7).

Textkritischer Apparat

  1. Das S ist mittig in die rechte Haste des V eingeschrieben.
  2. Das O ist über den Balken des L gestellt.
  3. Das B ist dem O eingeschrieben.
  4. Die unterschiedlich angebrachten Worttrenner sind kleine Quadrangeln.

Anmerkungen

  1. Eppinger 15; Freytag/Hecht 39; Kdm Regensburg I, 192; Güntner, Dekane und Kanoniker 93, 130.
  2. Oberhalber bekleideter bärtiger Mann mit bebänderter Mütze nach rechts, je einen Palmzweig in den Händen haltend.
  3. Pölnitz, Matrikel Ingolstadt I, 1555, 722,21.
  4. Biographisches Lexikon 337.
  5. Ries, Generalschematismus 61; Güntner, Dekane und Kanoniker 93.
  6. Schmid, Urkunden-Regesten II, 144.
  7. Wurster, Regensburger Geschichtsschreibung 181.

Nachweise

  1. Eppinger 15, 28; Zirngibl, Epitaphia 42; ABAdW, Grabsteinbuch 26; Ried Collectio 31r.

Zitierhinweis:
DI 95, Stadt Regensburg, Nr. 534 (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di095m017k0053405.