Inschriftenkatalog: Regensburg III (Dom II)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 95: Stadt Regensburg (2016)

Nr. 508† Kreuzgang, Nordflügel 1553/1554

Beschreibung

Gedenkinschrift für Karl von Mondon (Montani) und Grabschrift für dessen Bruder Balthasar, ehemals im Nordflügel des Kreuzgangs an der Wand1). Die von Eppinger überlieferten Inschriften, einmal in Deutsch, einmal in Latein und Deutsch2), weisen unterschiedliche Datierungen auf; bei beiden Eintragungen überliefert er das Vollwappen.

Text nach Eppinger 14.

  1. A(nno) D(omini) 1553 d(en) 24 tag deß May ist verschieden d(er) Erwürh(dig) herr, herr Carol(us) von Mondon, Thu(m)bherr alhie Zu Reg(ensburg) und Saltzburg gewesen, und in seiner Pfarr zu Taufkirch(en) begrab(en). und alhie ligt begrab(en) sein ehrwürdig Brud(er) Junkh(er) Walthasar von Mondon.

Datum: 1553 Mai 24 / 1554 Mai 24.

Wappen:
Montani3).

Kommentar

Karl war der Sohn des Viktor von Mondon (Montani) und der Margret von Schroffenstein. Im Sommersemester 1530 immatrikulierte er sich als Minderjähriger an der Universität Ingolstadt4). Schon 1529 erhielt er die Regensburger Praebende seines Bruders Nikolaus und wurde 1530 in das Passauer, 1546 in das Augsburger und 1547 in das Salzburger Domkapitel aufgenommen5). Karl von Mondon war Pfarrer in Taufkirchen (Lkr. Rottal-Inn/NB.), wo er zusammen mit seinem Bruder Balthasar bestattet ist. Hans Müelich (1516-1573) malte 1536 im Auftrag Karls von Mondon ein Votivbild mit der Darstellung der Kreuzabnahme, das sich heute im Musée Marmottan in Paris befindet6).

Anmerkungen

  1. Eppinger 14, 28; Freytag/Hecht 31.
  2. Eppinger 28: A(nno) D(omini) 1554 24 Maj ob(iit) Venerabilis D(omi)n(u)s Carol(us) de Mondon Canonic(us) Ratisb(onensis) Salispurgens(is) sepult(us) in Taufkirchen Parochia sua Alhie aber ligt sein Brud(er) Junkher Walthasar Mondon.
  3. TirA Tafel 6.
  4. Pölnitz, Matrikel Ingolstadt I, 1530, 500,9.
  5. Leoprechting 113; Paricius, Nachricht 51; Bernclau, Episcopatus 307; Krick, Stammtafeln 239, Nr. 108; ders., Domstift Passau 58; Ries, Generalschematismus 86; Haemmerle, Die Canoniker des hohen Domstiftes zu Augsburg 117; Thaler, Das Salzburger Domkapitel 404f.
  6. Matrikel des Bistums Regensburg 707f.; Urch, Müelich (Muelich, Mielich), Hans, Maler, in: NDB 18, 265. Der Domherr ist klein zu Füßen des Gekreuzigten als Stifterfigur mit seinem Wappen abgebildet; es ist nicht überliefert, für welche Kirche er dieses Gemälde anfertigen ließ.

Nachweise

  1. Eppinger 14, 28; Zirngibl, Epitaphia 52; Ried, Collectio 27v.

Zitierhinweis:
DI 95, Stadt Regensburg, Nr. 508† (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di095m017k0050806.