Inschriftenkatalog: Regensburg III (Dom II)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 95: Stadt Regensburg (2016)

Nr. 480 Kreuzgang, Südflügel, Südwand, 4. Joch 1537

Beschreibung

Grabplatte für Johannes Bodensteiner aus rotem Marmor, an der Wand aufgerichtet1). Im oberen Teil eine neunzeilige Inschrift, darunter ein Rundfeld mit Kelch im Viertelrelief. Die Grabplatte ist in sehr schlechtem Zustand, das rechte obere Eck ist ganz herausgebrochen, im unteren Teil ein großer Querbruch.

Ergänzt nach Text Eppinger.

Maße: H. 102 cm, B. 52 cm, Bu. 4 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.

© BAdW München, Inschriftenkommission [1/1]

  1. D(eo) [O(ptimo) M(aximo)] / Ven(erabili) D[(omi)no Ioanni Poden=]/=stainero ex Vin[ndt=]/=haim ad diu(in)um Joan/[ne]m Ratispone(nsis) Cano=/[=]nico nature debitum / persoluit XVII Marci / An(no) . Do(mini) . M.D.XXXVII / . P(ro) . P(ietate) . P(ositum)a) .

Übersetzung:

Gott, dem Allmächtigen und Allgütigen. Dem ehrwürdigen Herrn Johannes Bodensteiner aus Windheim2), Kanoniker bei St. Johann in Regensburg, der der Natur die Schuldigkeit erwiesen hat am 17. März im Jahr des Herrn 1537, ist (dieses Denkmal) aus Frömmigkeit errichtet worden.

Datum: 1537 März 173).

Kommentar

Johannes Bodensteiner (Pottensteiner) stammte wohl aus Windheim4) und erhielt am 20. Dezember 1525 das Kanonikat bei St. Johann5).

Textkritischer Apparat

  1. Kürzung P.P.P. Auflösungsvorschlag, weitere Möglichkeiten P(ecunia) P(ropria) P(osuit), P(arentes) P(ii) P(osuerunt), dafür jedoch kein Nachweis in den Quellen. Die Worttrenner auf den letzten beiden Zeilen sind kleine Dreiecke.

Anmerkungen

  1. Freytag/Hecht 14, 37, 47; Kdm Regensburg I, 189, 192; Güntner, Dekane und Kanoniker 91, 132.
  2. Windheim, Gde. Münnerstadt, Lkr. Bad Kissingen/Ufr.
  3. Güntner, Dekane und Kanoniker 89: 12. Dezember; Kdm Regensburg I, 189, Freytag/Hecht 47 und Güntner, Dekane und Kanoniker 91: 17. Mai.
  4. Siehe Anm. 2.
  5. Freytag/Hecht 47, Kdm Regensburg I, 189 und Güntner, Dekane und Kanoniker 91 nennen einen Stainer aus Ulm; hier handelt es sich offensichtlich um eine Fehllesung. Freytag/Hecht 14, Kdm Regensburg I, 192 und Güntner, Dekane und Kanoniker 89 sprechen von einer figürlich gestalteten Grabplatte für Johannes Bodensteiner, wobei hier eine Verwechslung mit der Grabplatte des Leonhard Gausrab (s. Kat.-Nr. 483) im Westflügel des Kreuzgangs vorliegt.

Nachweise

  1. Eppinger 16; Zirngibl, Epitaphia 42 (unvollständige Transkription); Ried, Collectio 31r.

Zitierhinweis:
DI 95, Stadt Regensburg, Nr. 480 (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di095m017k0048002.