Inschriftenkatalog: Regensburg III (Dom II)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 95: Stadt Regensburg (2016)

Nr. 479 Kreuzgang, Mittelhalle, 3. Joch 1537

Beschreibung

Grabplatte für Leonhard Schreiner aus rotem Marmor, im Boden eingelassen1). Die Inschrift, auf erhöhtem Rand zwischen zwei scharfen Linien herausgehauen, beginnt oben links, läuft um den ganzen Stein und endet ebenda. Im vertieften Feld die leicht nach links gewandte Gestalt des Domherrn im Viertelrelief, bekleidet mit Chorgewand, Almucia und Birett. In seiner Linken hält er den Kelch, die Rechte segnend darüber erhoben. Der Kopf ruht auf einem großen Buch. Der Zustand der Grabplatte ist gut.

Maße: H. 129 cm, B. 75 cm, Bu. 7 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.

© BAdW München, Inschriftenkommission [1/1]

  1. An(n)o ∙ d(omi)ni ∙ 1537 ∙ x ∙ jan(uarii) / obyt ∙ hon(orabi)lisa) ∙ d(omi)n(u)s ∙ leonha(r)dus ∙ schrein(e)r / Cano(ni)c(us)b) ∙ s(an)cti ∙ jo(hannis) ∙ Ratisp(onensis) / ac ∙ pleba(nus) ∙ decan(us) ∙ in ∙ sinchi(n)g ∙ c(uius) ∙ a(nima) ∙ d(eo) ∙ v(ivat)c)

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1537 am 10. Januar starb der ehrbare Herr Leonhard Schreiner, Kanoniker zu St. Johann in Regensburg und Pfarrer und Dekan in Sünching. Seine Seele möge leben bei Gott.

Datum: 1537 Januar 10.

Kommentar

Leonhard Schreiner stammte aus Bergsdorf (Gde. Atting, Lkr. Straubing-Bogen/NB.), war Vikar in Weiden/Opf. und erhielt am 1. Juni 1516 ein Benefizium am St. Erasmus-Altar in der Alten Kapelle2). Von 1520 bis 1531 war er Pfarrer und Dekan in Sünching (Lkr. Regensburg/Opf.); am 28. Februar 1528 erhielt er das Kanonikat des aus dem Stift ausgetretenen Ulrich Sinzinger bei St. Johann3).

Textkritischer Apparat

  1. Die Buchstaben lis sind hochgestellt.
  2. Das zweite c ist hochgestellt.
  3. Die Worttrenner sind Quadrangeln.

Anmerkungen

  1. ABAdW, Grabsteinbuch 24; Freytag/Hecht 44; Kdm Regensburg I, 182f.; Güntner, Dekane und Kanoniker 131.
  2. Schmid, Alte Kapelle 221; Ries, Generalschematismus 145.
  3. Güntner, Dekane und Kanoniker 89; Matrikel des Bistums Regensburg 701f.

Nachweise

  1. Eppinger 16; Zirngibl, Epitaphia 42 (unvollständige Transkription); ABAdW, Grabsteinbuch 24; Ried, Collectio 31r.

Zitierhinweis:
DI 95, Stadt Regensburg, Nr. 479 (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di095m017k0047909.