Inschriftenkatalog: Regensburg III (Dom II)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 95: Stadt Regensburg (2016)

Nr. 476 Kreuzgang, Mittelhalle, 5. Joch 1536/1543

Beschreibung

Grabplatte für Johannes Funk und Johannes Obenauer aus Sandstein, im Boden eingelassen1). Im oberen Teil eine sechszeilige Inschrift (I), in der Mitte zwei Rundfelder, links mit Kelch, rechts mit Marke in Schild. In der unteren Hälfte eine fünfzeilige Inschrift (II). Im unteren Bereich der rechten Längsseite und an der unteren Breitseite sind noch Reste einer wohl älteren Umschrift (III) zu erkennen, so dass anzunehmen ist, dass die Inschriften I und II als Zweitverwendung in eine bereits beschriftete Grabplatte eingehauen wurden. Die Grabplatte ist in sehr schlechtem Zustand.

Maße: H. 200 cm, B. 93 cm, Bu. 5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.

© BAdW München, Inschriftenkommission [1/1]

  1. I.

    Anno d(omi)ni 1536 Obiit hon(orabilis) / vir d(omi)n(u)s Johannes Funck de / schmalckalden Sumissarius / in huius Eccl(es)ie Rat(isbonensis) 15 die / mensis nouembris Cuius / a(n)i(m)a deo viuat in se(mpi)t(ern)a pace

  2. II.

    Anno d(omi)ni 1543 die 24 / februarii Obiit hon(orabi)lisa) / d(omi)n(u)s Joh(ann)es Obenauer / [c]apellan(us) altar(is) S(ancti) gregorii / eccl(es)ie Rat(isbonensis) C(uius) a(n)i(m)a deo viuat

  3. III.

    [---/---]on pl(e)b(a)n(us) i(n) ẉẹṛṇ[---]

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1536 starb der ehrbare Mann, Herr Johannes Funk (?) aus Schmalkalden, Sumissarius der Regensburger Kirche am 15. Tag des Monats November. Seine Seele möge in ewigem Frieden leben bei Gott. (I) Im Jahr des Herrn 1543 am 24. Tag des Februars starb der ehrbare Herr Johannes Obenauer, Kaplan am Gregorsaltar der Regensburger Kirche. Seine Seele möge leben bei Gott. (II)

Datum: 1536 November 15, 1543 Februar 24.

Wappen:
unbekannt2).

Kommentar

Zu einem Kleriker namens Johannes Funk aus Schmalkalden/Thü. konnten bisher keine biographischen Informationen gefunden werden.

Bis zum Jahr 1521 war Johannes Obenauer (Obernawer) Pfarrer in Arnsberg (Gde. Kipfenberg, Lkr. Eichstätt/OB.)3). Zwischen 1526 und 1536 erscheint er in verschiedenen Urkunden der Alten Kapelle und wird dort als Domvikar bezeichnet4). Laut Inschrift war er Kaplan am St. Gregors-Altar im Dom, dessen genaue Lage nicht bekannt ist5).

Textkritischer Apparat

  1. Die Buchstaben lis sind hochgesetzt.

Anmerkungen

  1. Kdm Regensburg I, 186.
  2. Marke in Schild: Schaft mit vorderer Fußstrebe, hinterer Oberkopfabstrebe und schräger Mittelkreuzstrebe.
  3. Ries, Generalschematismus 1.
  4. Schmid, Urkunden-Regesten II, 37, 53, 54, 74, 75.
  5. Vgl. DI 74 (Stadt Regensburg II, Dom I) XXVI.

Zitierhinweis:
DI 95, Stadt Regensburg, Nr. 476 (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di095m017k0047603.