Inschriftenkatalog: Regensburg III (Dom II)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 95: Stadt Regensburg (2016)

Nr. 439 Kreuzgang, Westflügel, Westwand, 2. Joch 1526

Beschreibung

Grabplatte für einen Priester aus Sandstein, an der Wand aufgerichtet1). In der oberen Hälfte eine sechszeilige Inschrift, darunter in Ritzzeichnung ein Kelch auf einem Buch über einem Wappenschild. Der Zustand ist sehr schlecht, die Inschrift im oberen Teil kaum mehr lesbar.

Maße: H. 118 cm, B. 58 cm, Bu. 7 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

© BAdW München, Inschriftenkommission [1/1]

  1. [---]ụṣ / [---]ns ∙ ia=/[---]i s(anc)t(i) / rupertii vicarivs / data ∙ solvit ∙ fata ∙ / anno ∙ 1∙5∙26a)

Übersetzung:

... Vikar am St. Rupertus-Altar, er hat das (ihm) gegebene Schicksal im Jahr 1526 vollendet.

Wappen:
unbekannt2).

Kommentar

Die Grabplatte war für einen namentlich unbekannten Vikar am St. Rupertus-Altar angefertigt worden. Für die Redewendung data solvit fata konnte keine literarische Belegstelle gefunden werden, der Verfasser dieser Grabschrift hat sich dabei wohl an Vergil orientiert, in dessen Aeneis (1, 382) die Worte data und fata erscheinen3).

Textkritischer Apparat

  1. Die Worttrenner sind Quadrangeln.

Anmerkungen

  1. Kdm Regensburg I, 192.
  2. Schale mit drei senkrecht darin stehenden Messern.
  3. Für diesen interessanten Hinweis bedanken wir uns bei Dr. Uwe Dubielzig, München.

Zitierhinweis:
DI 95, Stadt Regensburg, Nr. 439 (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di095m017k0043901.