Inschriftenkatalog: Regensburg III (Dom II)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 95: Stadt Regensburg (2016)

Nr. 433 Kreuzgang, Mittelhalle, 4. Joch 1522

Beschreibung

Grabplatte für Georg von Satzenhofen aus rotem Marmor, im Boden eingelassen1). Die erhaben herausgehauene Inschrift beginnt oben links, läuft um den Stein und endet ebenda. Im Feld das Bildnis des Domherren, bekleidet mit Almucia und Birett im Viertelrelief. Sein Kopf ruht auf einem mit vier Quasten besetztem Kissen. In seiner linken Hand hält er den Kelch, die rechte stützend unter dem Kelch. Die Ecken füllen vier kleine Wappenschilde2). Der Zustand ist schlecht; die Grabplatte weist einen Längsbruch im oberen Drittel auf. Die linke Längsseite ist fast vollständig abgetreten.

Ergänzt nach Text Eckher II.

Maße: H. 166 cm, B. 85 cm, Bu. 6 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskeln mit Versalien.

© BAdW München, Inschriftenkommission (Julia Knorr) [1/1]

  1. [A]nno d(omi)ni ∙ m ∙ ccccc ∙ xxii die / Tredec(i)m(o) mensis noue(m)br(is) Obyt · ven(erabilis) et nob(ilis) d(omi)n(u)s Geor[gius] / Satzenhofer de fraiens[tein / Eccles(iae) Ratisp(onensis) Canonic(us) et Senior] c(uius) a(n)i(m)a in pace requies[cat]a)

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1522 am 13. Tag des Monats November starb der ehrwürdige und edle Herr Georg Satzenhofer von Frauenstein3), Domherr und Senior der Regensburger Kirche. Seine Seele möge ruhen in Frieden.

Datum: 1522 November 13.

Wappen:
Satzenhofen4)Berchtolzhofen5)
Erlingshofen6)Rohrbach7)

Kommentar

Georg war der Sohn des Bartholomäus von Satzenhofen zu Frauenstein und seiner Ehefrau Catherina, geborene Berchtolzhofen8). Er wurde am 31. August 1482 in das Domkapitel aufgenommen und später Senior des Kapitels; 1498 war er Pfarrer in Altenstadt/Neustadt (Lkr. Neustadt a. d. Waldnaab/Opf.) und 1500 in Wörth (Lkr. Regensburg/Opf.), 1506 erhielt er das Dekanat in Cham9).

Textkritischer Apparat

  1. Die Worttrenner sind Quadrangeln.

Anmerkungen

  1. Kdm Regensburg I, 181 ordnet diese Grabplatte irrtümlich dem Konrad von Satzenhofen mit dem Todesdatum 13. November 1493 zu; Freytag/Hecht 43; obiit-Vermerk bei Schottenloher, Tagebuchaufzeichnungen 42.
  2. Eckher II, 54v fügt den Wappenschilden die Namen der Wappenführer bei.
  3. Frauenstein, Burg, Gde. Weiding, Lkr. Schwandorf/Opf.; zeitweise im Besitz der Satzenhofer, vgl. HAB Altbayern I, 61 (Oberviechtach), 104.
  4. Bay 55.
  5. Si1 80.
  6. BayA2 31f.
  7. BayA1 107.
  8. Hundt, Stammenbuch II, 282.
  9. Leoprechting 99; Bernclau, Episcopatus 367; Stinglhaim, Die Erloschenen und noch Blühenden Alt-Adelichen Bayerischen Familien 182; Paricius, Nachricht 47; Ries, Generalschematismus 13; Matrikel des Bistums Regensburg 439f., 817f.

Nachweise

  1. Eppinger 20, 33 (verkürzt); Eckher II, 54v; Zirngibl, Epitaphia 56; Bernclau, Episcopatus 367; Ried, Collectio 29v.

Zitierhinweis:
DI 95, Stadt Regensburg, Nr. 433 (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di095m017k0043301.