Inschriftenkatalog: Stadt Pforzheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 57: Stadt Pforzheim (2003)

Nr. 220 Ev. Schloßkirche (Stiftskirche St. Michael) nach 1604

Beschreibung

Grabdenkmal der Markgrafen Ernst Friedrich und Jakob III. von Baden-Durlach. Mächtiger architektonischer Aufbau einer Doppel-Aedikula aus gelbem Sandstein, deren Bekrönung weit in die Fensterzone hinaufreicht. Die architektonischen Teile sind mit Juwelen-Ornamentik, Fruchtschnüren, Masken und Fabelwesen geschmückt, darunter fallen als besonders zahlreich die geflügelten Engelwesen und Engelsköpfe auf. Der Giebelaufsatz besteht aus einer Aedikula mit Freisäulen, die das Relief der Auferstehung Christi umrahmt. Über deren Kranzgesims, das mehrfach verkröpft ist, anstelle des Giebelfeldes ein von Engeln gehaltenes Wappen-Medaillon mit begleitenden Helmen und Helmzierden. Der bekrönenden weiblichen Statuette – vermutlich einer Personifikation der Fama – sind seitlich zwei Tugenden zugeordnet, von denen nur links die Caritas eindeutig zu identifizieren ist. Das Hauptgeschoß ist – wie auch das Giebelgeschoß – zweischichtig angelegt; die Vollsäulen, deren Schäfte mit Beschlagwerk, Juwelenornamentik und Putten besetzt sind und die auf hohen geschweiften Postamenten stehen, werden hinterlegt von leeren schmalen Muschelnischen und rahmen zwei große Figurennischen mit Muschelbekrönung. Vor diesen stehen die überlebensgroßen Vollfiguren der Markgrafenbrüder auf einem Unterbau, der eine Schicht schollenartigen Erdreichs auf einem künstlerisch gestalteten Sockel anhäuft und dessen Ecken von geflügelten Hermen gestützt werden. Die Stirnseiten dieser nach unten verjüngten Sockel tragen querovale Felder mit je einer Wappenkartusche, die (heraldisch) rechts von bewaffneten Löwen, links von Windhunden gehalten wird. Die Markgrafen wirken in voller Rüstung wie kampfbereit, denn sie präsentieren mit der Rechten ein blankes Schwert, die Linke ist in die Hüfte gestützt. Hinter ihnen ist ihr Helm mit geschlossenem Visier auf einem Pfeiler abgelegt. Die Seitenhänge sind als selbständige Architekturen mit Kranzgesims und einer aus Voluten entwickelten Konsolzone gebildet. Wiederum vor Muschelnischen stehen hier die Statuetten von Fides und einer weiteren Tugend, vermutlich der Spes. Die Konsolzone ist – dem architektonischen Aufbau entsprechend – zweiteilig gegliedert. Unterhalb des verkröpften Sockelgesimses stützen drei kräftige Konsolen den Überbau; die äußeren beiden sind mit Engel-Masken, Fruchtschnüren und Bukranien geschmückt. Die mittlere Konsole ist gespalten und zeigt eine nackte männliche Herme, die mit ihren Armen die auseinanderstrebenden Architekturteile zusammenzuhalten scheint, also offenbar eine Darstellung des Bildhauers. Zwischen diesen Konsolen sind die schwarzen Inschrifttafeln A und B mit Goldschrift in Ohrmuschel-Rahmung den Markgrafen-Figuren zugeordnet. Den untersten Abschluß der Konsolzone bildet eine Kartusche mit dem Relief des Todesputto mit Stundenglas und Schädel (jetzt weitgehend in Gips ergänzt). Guter Erhaltungszustand; es fehlen die Attribute der Tugenden rechts oben und unten.

Maße: H. ca. 750–800, B. 431, Bu. 2,2–2,5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/10]

  1. A

    D(EO) . O(PTIMO) . M(AXIMO) . S(ACRVM) . / ILLVSTRISSIMVS PRINC(EPS) AC DOMINVS . / D(OMI)N(V)S ERNESTVSa) FRIDER(ICVS)a) MARCH(IO) BAD(ENSIS) ET HOCHB(ERGENSIS) / LANDGR(AVIVS) IN SVSENB(ERG) DYNASTA IN RÖETELN ET BADEN=/WEILER ETC(ETERA) SINGVLARI HEROICARVM VIRTVTVM LAVDE / CORVSCANS, ET QVOD ABSQVE ASSENTATIONIS STVDIO / DIXERIM, PRVDENTIA PRINCIPE DIGNA ITA EXCELLENS, / VT SVPERIOREM SVO TEMPORE NVLLVM, PAREM VIX / HABERET, IN IPSO VIRILIS AETATIS FLORE MISERIIS VITAE / EXVTVS ET DIVTVRNIS GRAVISSIMISQVE MORBIS LIBERATVS / PATRIAM COELESTEM PETIIT . NATVS A(NN)O CHRISTI / M . D . LX . XVII . OCTOBRIS . MORTVVS A(NN)O CHRISTI / M . D . C . IV . XIV . APRILIS .

  2. B

    D(EO) . O(PTIMO) . S(ACRVM) . / HEV DOLOR ET LACRVMAE . ILLVSTRISSMVS / PRINCEPS AC DOM(INVS) D(OMI)N(V)S IACOBVSa), MARCH(IO) . BAD(ENSIS) ET HOCHB(ERGENSIS) / LANDGR(AVIVS) IN SVSENB(ERG) D(OMI)N(V)S IN RÖTELN, BADENWEILER / ETC(ETERA) MONVMENTO HEIC, QVOD CERNIS, VIATOR CONDITVS / RECVMBIT; QVI DVM AB IPSA STATIM INEVNTE AETATE / CELEBERRIMIS MAIORVM VESTIGIIS INSISTENS, / INCLVTAM PRISCAE PROSAPIAE GLORIAM, DOMI / FORISQVE ETIAM APVD HOSTES ILLVSTRASSET, ET SVB=/DITIS, VT VERVM ET BENIGNVM PRINCIPEM DECET, ANNOS / SEX PRAEFVISSET, A SVMMO RERVM OMNIVM MODERATORE / DEO REVOCATVS AD AETERNA COELORVM GAVDIA / FELICITER MIGRAVIT, DIE VIJ . AVG(VSTI) A(NN)O AETATIS / XXVIIJ . A(NN)O CHRISTI MDXC .

Übersetzung:

Dem besten und höchsten Gott geweiht! Der durchlauchtigste Fürst und Herr, Herr Ernst Friedrich, Markgraf von Baden und Hochberg, Landgraf zu Sausenberg, Herr zu Rötteln und Badenweiler etc., der im einzigartigen Lob heldenhafter Tugenden erstrahlt und der – was ich, ohne schmeicheln zu wollen, sagen möchte – durch die dem Herrscher würdige Klugheit so sehr hervorsticht, daß ihn zu seiner Zeit keiner übertraf und kaum einer ihm gleichkam, hat mitten in der Blüte des besten Mannesalters die Mühen des Lebens hinter sich gelassen und er hat, befreit von langen und sehr schweren Krankheiten, das himmlische Vaterland erreicht. Er ist geboren im Jahr Christi 1560 am 17. Oktober und ist gestorben im Jahr Christi 1604 am 14. April. (A) – Dem besten Gott geweiht! Ach, Schmerz und Tränen! Der durchlauchtigste Fürst und Herr, Herr Jakob Markgraf von Baden und Hochberg, Landgraf zu Sausenberg und Herr zu Rötteln und Badenweiler etc. liegt bei diesem Denkmal, das du hier siehst, Wanderer, bestattet. Nachdem er, der sofort vom ersten Beginn seiner Jugend an den berühmten Spuren seiner Vorfahren unbeirrbar folgte, den glänzenden Ruhm seines alten Geschlechtes in der Heimat und auch in der Fremde vor dem Feind ans Licht gebracht hat und seine Untertanen sechs Jahre lang so regierte, wie es einem wahren und gütigen Fürsten gebührt, wurde er von Gott, dem höchsten Lenker aller Dinge, heimgerufen und ging glücklich zu den ewigen Freuden der Himmel ein am 7. August, im Alter von 28 Jahren, im Jahr des Herrn 1590. (B)

Wappen:
Baden-Durlach1; Baden-Baden2, Baden3.

Kommentar

Das Denkmal vereint die beiden „feindlichen Brüder“ Ernst Friedrich, geboren am 17. Oktober 1560, gestorben am 14. April 1604, und Jakob, geboren am 26. Mai 1562, gestorben am 17. August 1590. Jakob4 heiratete nach der üblichen Kavalierstour durch Italien die katholische Gräfin Elisabeth von Culemburg5. Unter ihrem Einfluß und dem seines ehemaligen Erziehers Johann Pistorius6 verwirklichte er 1590 den Übertritt zur katholischen Kirche, starb aber plötzlich unmittelbar nach seiner offiziellen Konversion in Kloster Tennenbach bei Freiburg, möglicherweise an einer Vergiftung. In seinem Testament7 hatte er die katholische Stiftskirche in Baden-Baden als Bestattungsort bestimmt. Ernst Friedrich, der sich dem Reformiertentum zugewendet hatte, negierte jedoch alle testamentarischen Verfügungen des Bruders und ließ ihn in Pforzheim in der markgräflichen Grablege bestatten8. Obgleich er sich 1594 dazu verpflichten mußte, dem Bruder ein „fürstenmäßiges Grabmal“ zu setzen, scheint das Doppelgrabmal erst nach 1604 von dem dritten Bruder, Markgraf Georg Friedrich (reg. 1604–1622), errichtet worden zu sein. Georg Friedrich vereinigte als Erbe und Nachfolger beider Brüder die nach der Erbteilung dreigeteilten badischen Lande wieder in seiner Hand9.

Markgraf Ernst Friedrich10 hat – abgesehen von dem Grabdenkmal – eine schmucklose steinerne Grabplatte mit seinen Initialen erhalten, die mit hoher Wahrscheinlichkeit mit seiner Person zu verbinden ist11. Außerdem ist die Inschrift seiner Sargtafel überliefert12. Er ist also nicht in der markgräflichen Familiengruft, sondern – wie schon alle seine Vorgänger – in einem individuellen Schachtgrab beigesetzt worden, das sich durch die Grabplatte als auf der Südseite des Chores befindlich lokalisieren läßt. Sein plötzlicher Tod in ipso virilis aetatis flore, der ihn angeblich im Zuge einer kriegerischen Aktion gegen die Stadt Pforzheim ereilte, ließ ihm keine Zeit für die Planung seines eigenen Grabdenkmals.

Markgraf Georg Friedrich13, durch den frühen Tod beider Brüder in den Besitz des gesamten badischen Landes versetzt, mag sich als Nachfolger verpflichtet gefühlt haben, den zu Lebzeiten miteinander Verfeindeten ein Denkmal zu errichten, das der Mitwelt und Nachwelt gerade die in seiner eigenen Person verkörperte Stärke des Hauses Baden vor Augen führte, eine Stärke, die nicht zuletzt in der politischen Einheit des Landes und in der damit zwar nicht erreichten, aber doch angestrebten Einheit der Konfession lag. Auch wenn Georg Friedrich im Zusammenhang mit dem Denkmal seiner Brüder nicht direkt in Erscheinung tritt, so ist dieses – seinem Umfang nach größte – Denkmal des Pforzheimer Markgrafen-Mausoleums als ein Höhepunkt fürstlicher Selbstdarstellung und Zurschaustellung evangelischer Machtkonzentration allein der Initiative dieses Fürsten zu verdanken. Hier wird bewußt eine Einheit inszeniert, die nicht vorhanden war, aber durch Georg Friedrich für die Dauer weniger Jahre bis zum Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges als Fiktion aufrechterhalten wurde. Bezeichnend ist, daß das Denkmal im Text der Grabinschriften alles ausklammert, was der Einheit im Sinne einer Concordia Fratrum14 zuwiderlief: so die Eheverbindungen der Brüder, die Konversion Jakobs und den Übertritt Ernst Friedrichs zum Calvinismus. Die Stiftung des „Ordens der Blauen Binde“ (1584), durch Ernst Friedrich als Abzeichen einer Adelsvereinigung evangelischer Edelleute ins Leben gerufen und von Georg Friedrich in veränderter Form als „Orden der Goldenen Klippe“ (1608) weitergeführt, findet keine Erwähnung15. Auch Ernst Friedrichs Leistung als Förderer von Kunst und Wissenschaft findet keine Würdigung. Dabei war er für bedeutende Bauvorhaben – wie das Lustschloß Gottesau und den Ausbau des Durlacher Schlosses – verantwortlich und hatte mit der Gründung des Gymnasium illustre in Durlach ein Instrument calvinistischer Bildungspolitik geschaffen, das bedeutende Wissenschaftler anzog und von Georg Friedrich nachhaltig gefördert wurde16.

Auch auf eine Verherrlichung der badischen Dynastie durch eine Ahnenprobe wurde bewußt verzichtet, statt dessen prangt das Wappen Baden-Durlach unübersehbar über dem Denkmal, überragt nur noch von einer weiblichen Allegorie, die wohl eher als Figur der Fama, des Ruhmes, als – wie bisher behauptet – einer Justitia anzusprechen ist. In der Linken hält sie eine Kugel, das Attribut in der Rechten ist verloren, könnte aber sehr wohl eine Trompete gewesen sein17. Die Wappen direkt unterhalb der Figuren der Fürsten beziehen sich auf deren Herrschaftsgebiete, wobei Ernst Friedrich das Wappen der Oberen Markgrafschaft beigegeben ist, wie es auch in Baden-Baden auf der Bronzeplatte des Markgrafen Eduard Fortunat († 1600) erscheint18. Damit wird der Herrschaftsanspruch auf die Obere Markgrafschaft mit Baden-Baden dokumentiert, der seit der sog. Oberbadischen Okkupation auch unter Georg Friedrich weiterbestand. Die Figuren der Markgrafen sind – wie der Vergleich mit Bildnismedaillen ergibt19 – als Porträts aufzufassen. Ihre gespreizte Haltung, das breitbeinige Stehen und das auffällige Präsentieren des blanken Schwertes20 sind Motive, die in den älteren Grabdenkmälern21 der Grablege bereits vorgebildet waren. Gewissermaßen als theologisches Kernstück der ganzen Darstellung ist das an zentraler Stelle angebrachte Relief der Auferstehung Christi anzusehen, das den Sieg des Heilands über den Tod vor Augen führt, ein Thema, das auf den lutherischen Bild-Epitaphien der Spätrenaissance neben dem Kreuzestod Jesu besonders häufig zur Darstellung kam. Diese Darstellung aus der Heilsgeschichte weist nachdrücklich auf den Auftraggeber zurück, auf Markgraf Georg Friedrich, der zeitlebens getreu an der lutherischen Konfession festhielt. Angesichts der Bilderfeindlichkeit der reformierten Theologen im konfessionellen Zeitalter scheidet mit dieser bildhaften Darstellung aus der Heilsgeschichte die Möglichkeit aus, daß Ernst Friedrich das Denkmal bereits vor seinem Tod 1604 hätte aufrichten lassen.

Es fällt auf, daß die Inschrifttafeln in der Ausführung voneinander abweichen. Zwar sind beide zentriert angeordnet, beide verwenden überhöhte Versalien, beide heben die Vornamen der Fürsten durch größere Buchstaben hervor, beide folgen der Vorlage einer klassischen Kapitalis mit I-Punkt und deutlicher Linksschrägenverstärkung, jedoch verrät die Bildung des M und R unterschiedliche Hände. Der bis heute nicht identifizierte Bildhauer wurde von Rott22 im Umkreis des Heidelberger Hofbildhauers Sebastian Götz vermutet, doch hat Rott selbst nicht ausschließen wollen, daß es sich auch um einen im Bereich von Pforzheim tätigen Bildhauer, wie z. B. Stefan Falk23, handeln könnte, von dessen Tätigkeit freilich keine präzise Vorstellung vorhanden ist. Wie schon bei dem Grabmal für Karl II. ausgeführt wurde, ist bei Epitaphien dieser Größe und Bedeutung mit einer Arbeitsteilung zwischen Bildhauer und Schriftkünstler zu rechnen. Bei dem Denkmal der Markgrafen-Brüder ist außerdem zu erwägen, ob die Zierarchitektur und die Standfiguren der Markgrafen verschiedenen Werkstätten entstammen. Auch für die Inschriften sind zwei verschiedene Schrift-Spezialisten tätig gewesen, ohne daß dafür eine Erklärung vorliegt24.

Textkritischer Apparat

  1. Die Namen durch besondere Größe der Buchstaben herausgehoben.

Anmerkungen

  1. Im Giebelfeld mit drei Helmen mit Helmzierden innerhalb des Medaillons, zwei größere Helme seitlich auf dem Kranzgesims. Quadriert mit Herzschild (Baden).
  2. Quadriert mit Herzschild (Baden), 1/4 Sponheim, 2. wiederquadriert von Alt- und Neu-Eberstein, 3. gespalten, vorn Lahr, hinten Mahlberg.
  3. Nur das Stammwappen. In der Ausführung nicht korrekt; der Schild zeigt zwei Schrägbalken anstelle des einen.
  4. Vgl. Weech, Friedrich v., Zur Geschichte des Markgrafen Jakob III. von Baden, in: ZGO 46 (1892) 656–700; Rott, Baden-Durlacher Hof 1917, 49–51; NDB 10 (1974) 311 (Vf. Helmut Steigelmann); Schaab/Schwarzmaier, Handbuch 1995, 222–227 (mit weiterführenden Literaturangaben).
  5. Elisabeth (1567–1620) war eine Tochter des Grafen Floris, Freiherrn von Palant, Witten und Weert; unmittelbar nach dem Tod des Markgrafen Jakob heiratete sie 1591 dessen Freund, den Exponenten der katholischen Partei, Karl II. Grafen von Hohenzollern-Sigmaringen († 1606), und in dritter Ehe Johann Ludwig Frh. von Hohensax.
  6. Johannes Pistorius d. J. aus Nidda wurde 1575 zum Leibarzt und Historiographen des Markgrafen Karl II. berufen. Er trat 1588 zum Katholizismus über, wurde Priester und starb nach dem Aufstieg in hohe Kirchenämter als kaiserlicher Rat und Beichtvater am 19. Juni 1608; vgl. Günther, Hans-Jürgen, Johannes Pistorius Niddanus d. J., Humanist, Arzt, Historiker, Politiker und Theologe 1546–1608. In: Lebensbilder aus Baden-Württemberg 19. Stuttgart 1998, 109–145; NDB 20 (2000) 486f. (Vf. Hans-Jürgen Günther).
  7. Vgl. Baumann, Ernst Friedrich von Baden-Durlach 1962, 55f.
  8. Die Frage, wo Markgraf Jakob innerhalb des Pforzheimer Chores bestattet wurde, bleibt ungelöst. Jedenfalls ist für ihn keine Grabplatte mit einer Grabinschrift erhalten. Zur Geschichte der Markgrafen-Grablege vgl. Einl. Kap. 3. 3.
  9. Ernst Friedrich hatte 1590 nach dem Tod des Markgrafen Jakob III. dessen Herrschaft Hachberg an sich gezogen und mit der sog. „Oberbadischen Okkupation“ (1594–1622) auch die Herrschaft in der oberbadischen Markgrafschaft mit der Residenz Baden-Baden durch militärische Mittel erzwungen; vgl. Baumann, Ernst Friedrich von Baden-Durlach 1962, 72ff.; Schaab/Schwarzmaier, Handbuch 1995, 222–224. Zu Georg Friedrich vgl. nr. 243.
  10. Zu den biographischen Daten vgl. nr. 218.
  11. Vgl. nr. 219.
  12. Vgl. nr. 218.
  13. Vgl. nr. 243.
  14. Diese „Concordia Fratrum“ wurde auch in der Inschrift einer Medaille auf die brüderliche Eintracht Ernst Friedrichs und Georg Friedrichs, datiert 1596, beschworen; vgl. Wielandt/Zeitz, Medaillen 1980, 73 nr. 69 mit Abb.
  15. Der von Georg Friedrich neu fundierte Orden, dessen Zusammenhang mit der Protestantischen Union von 1608 unübersehbar sein dürfte, wählte als eine seiner Devisen den Spruch CONCORDIA AETERNA; zu diesem Orden und seinen Abzeichen vgl. DI 54 (Mergentheim) nr. 390. Lars Adler, Heidelberg, verdanke ich zahlreiche wertvolle Hinweise. Vgl. seine Magisterarbeit: Die ältesten Ordensstiftungen der Markgrafen von Baden-Durlach zur Zeit der Gegenreformation und am Vorabend des Dreißigjährigen Krieges. Eine Untersuchung des Ordenswesens im Spiegel der politisch-konfessionellen Zielsetzungen der badischen Landesherren. Heidelberg 2002 (masch.).
  16. Schon in seiner Jugend hatte er Verbindungen zu Gelehrten wie z. B. zu dem Juristen und Poeten Nicolaus Reusner (1545–1600); vgl. Czihak, Ernst v., Die Beziehungen des Markgrafen Ernst Friedrich von Baden-Durlach zu dem Humanisten Nicolaus Reusner. In: ZGO 44 (=NF 5) (1890) 249–254. Zu den künstlerischen Unternehmungen immer noch grundlegend: Rott, Baden-Durlacher Hof 1917, 43–65.
  17. Nach den Untersuchungen durch die Firma Koch und Wieck 1995 sind beide Arme der Figur in Gips ergänzt; auch der linke Fuß ist aus Gips.
  18. Vgl. KdmBadenXI/1 (Stadt Baden-Baden) 126f. mit Abb. 102.
  19. Das Porträt Ernst Friedrichs trägt die Züge einer 1603 entstandenen Medaille aus dem Umkreis des Wendel Maler; vgl. Wielandt/Zeitz, Medaillen 1980, 74 nr. 71 mit Abb.
  20. In der Ausführung sind die Schwerter und ihr Griff aus Holz, das steinfarbig gefaßt wurde.
  21. Vgl. nrr. 157, 183. Zur Bedeutung dieses Motivs vgl. Einl. LIII.
  22. Rott, Baden-Durlacher Hof 1917, 67f.
  23. Zu den kunsthistorischen Ergebnissen vgl. Einl. LIf.
  24. Harald Drös hält die Grabinschrift des Markgrafen Jakob für eine neuzeitliche Inschrift, gefertigt im 19. Jahrhundert, da ihre Schriftausführung völlig übereinstimmt mit der der Grabschrift für Anna von Veldenz (vgl. nr. 192 Anm. 1), die nachweislich erst nach 1830 entstanden ist. Der Text der Inschrift für Jakob ist erstmals 1737 durch Bürcklin und in der Folgezeit (Sachs 770, v. Beust 1802 und Herr 1830) unverändert in der heutigen Fassung überliefert. Eine Erneuerung der Inschrift im Zuge der Restaurierungsarbeiten des 19. Jahrhunderts ist nicht belegt.

Nachweise

  1. Majus, Vita Reuchlini 1687, 551.
  2. Karlsruhe, GLA 47/47, Absterben, Fürstliche Grüfte o. J., fol. 4.
  3. Karlsruhe, GLA 171/1514, Bürcklin, Diözesanbeschreibung 1737, p. 2–4.
  4. Schöpflin, Historia Zaringo-Badensis IV, 1766, 115f.
  5. Sachs, Marggravschaft IV, 1770, 185–329; bes. 276.
  6. Karlsruhe, GLA 47/41, v. Beust 1802, Grab-Inschriften I.
  7. Gehres, Pforzheim 1811, 44–46.
  8. Karlsruhe, GLA HFK 510, Herr, Collectanea Pforzheim 1830, fol. 23r, 25r, nrr. 13, 14.
  9. Müller, Gustav Adolf, 1834, 3.
  10. Kleinschmidt, Jacob III. Markgraf, 1875, 165.
  11. Karlsruhe, GLA 47/46, Begräbnisse 19. Jh., Waag 1883, nr. I u. II.
  12. Stoesser, Grabstätten 1903, 142f. (nur A).
  13. Rott, Baden-Durlacher Hof 1917, 67f. und Abb. 22.
  14. KdmBadenIX/6, 159–162 nr. 1, Abb. 132 u. 135.
  15. Trost, Schloßkirche 1962, 47f., 72 nr. 80.

Zitierhinweis:
DI 57, Stadt Pforzheim, Nr. 220 (Anneliese Seeliger-Zeiss), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di057h015k0022001.