Inschriftenkatalog: Stadt Pforzheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 57: Stadt Pforzheim (2003)

Nr. 208† Ev. Stadtkirche (Dominikaner-Klosterkirche St. Stephan) 1596

Beschreibung

Grabplatte der Maria Salome von Hertingshausen. Vermutlich ehemals im Südflügel des Kreuzgangs im Boden; dort vermutlich in Zweitverwendung. Um 1789 bei der Fundamentierung des sog. „Neuen Schulhauses“1 aufgefunden und wieder verschollen. Rechteckige Platte aus Sandstein mit Umschrift und einer weiblichen Figur in Lebensgröße.

Inschrift nach Gehres.

  1. anno domini 1596 den 25. Septembr(is) zwischen 6 und 7 Uhr (ist) die Edle und Tugendsame Jungkfraw Maria Salome von Hertingshaußen im Herrn selig entschlafen

Kommentar

Maria Salome war vermutlich eine Tochter des Hans Burkhart von Hertingshausen2 und der Barbara, geborene Gremp von Freudenstein3. Ihr Adelshaus befand sich in nächster Nähe des ehemaligen Dominikanerklosters, Ecke Schulstraße/Gymnasiumstraße4. Deshalb wird die Familie von Hertingshausen, die in markgräflichen Diensten stand, ihren Bestattungsort in der nun evangelischen Stadtkirche gewählt haben.

Anmerkungen

  1. Im Jahr 1939 befand sich darin das städt. Wohlfahrtsamt; vgl. KdmBadenIX/6, 310.
  2. Hessischer Adel, die Familie war Inhaberin des Erbküchenmeister-Amtes in Hessen und ist Ende des 17. Jahrhunderts ausgestorben; vgl. Kneschke 336. Ein Burkhart von Hertingshausen war Amtmann zu Umstadt und zu Lichtenberg im Odenwald und starb 1570; sein Grabdenkmal ist in Babenhausen erhalten; vgl. DI 49 (Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau) nr. 216.
  3. Eine weitere Tochter mit Namen Barbara war an gleicher Stelle bestattet; vgl. nr. 231.
  4. Die Bauinschrift des Hauses ist überliefert; vgl. nr. 223.

Nachweise

  1. Gehres, Pforzheim 1811, 68.
  2. KdmBadenIX/6, 269 nr. 13 (nach Gehres).

Zitierhinweis:
DI 57, Stadt Pforzheim, Nr. 208† (Anneliese Seeliger-Zeiss), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di057h015k0020805.