Inschriftenkatalog: Stadt Pforzheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 57: Stadt Pforzheim (2003)

Nr. 195 Ev. Altstädter Pfarrkirche (St. Martin) 1582

Beschreibung

Grabplatte des Kilian Werner. Im Chor an der Südwand. Hochrechteckige Platte aus rotem Sandstein. Rand von Ritzlinie begleitet; im Feld Grabinschrift A, Initialen B und Wappen in Ritzzeichnung. Oberkante ausgebessert mit Zement, Rand bestoßen, Oberfläche beschädigt.

Ergänzungen nach KdmBadenIX/6.

Maße: H. 165, B. 75, Bu. 4,5–3 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

© Stadtarchiv Pforzheim [1/1]

  1. A

    PIO ET DOCTO VIR[O] / FIDELI CHRISTI [MAGI]/STRO D(OMINO) CHILIANO WER[NE]/RO SMALCALDENSI: ECC[. . . .]a) / HVIVS PASTORI: ANNO [DO/MI]NI . 1582 DIE 23 . IVN[II / B]EATE IN CHRISTO DEFV[NC]/TO MARITO AC PATRI SV[A / C]HARISS(IMA) VIDVA ANNA / [K]LEININ CVM LIBERIS [X / MO]NVME(N)TVM H[O]C P[IE] P[OSVIT]

  2. B

    C(HILIANVS) W(ERNERVS)

Übersetzung:

Dem frommen und gelehrten Manne, dem in Christo getreuen Magister, Herrn Kilian Werner aus Schmalkalden, Pfarrer dieser Kirche, dem im Jahr des Herrn 1582 am 23. Juni selig in Christus verstorbenen Ehemann und Vater hat seine innigst geliebte Witwe Anna Klein zusammen mit ihren zehn Kindern dieses Denkmal frommen Sinnes errichtet.

Wappen:
Werner1.

Kommentar

Kilian Werner stammte aus Schmalkalden. Er war 1561–1579 zunächst Pfarrer in Niefern (Enzkreis), dann 1579 bis zu seinem Tod 1582 Pfarrer der Altstädter Pfarrei2. Offenbar hatte er einen gleichnamigen Sohn, der am 29. Oktober 1583 an der Tübinger Universität immatrikuliert wurde3.

Die Inschrift nimmt von oben nach unten an Buchstabenhöhe ab. Die Kapitalis dürfte in der gleichen Werkstatt ausgeführt worden sein wie die Inschrift auf dem Epitaph des Joachim Giftheil4.

Textkritischer Apparat

  1. Vermutlich Kürzung für ECCLESIAE.

Anmerkungen

  1. Schwebendes Kreuz.
  2. Pflüger 1862, 322; Neu, Pfarrerbuch II, 1939, 657. In Niefern ist das Grabmal der Maria Werner, Kind von Kilian Werner, erhalten; vgl. DI 22 (Enzkreis) nr. 222.
  3. Bacc. artium Tübingen am 31. März 1585; vgl. Kremer, Lateinschule 1997, 181.
  4. Vgl. nr. 196.

Nachweise

  1. KdmBadenIX/6, 64 nr. 3.
  2. Pforzheim, Stadtarchiv, Slg. Arthur Steinle, Blatt PF/1/9 vom 24. 1. 46.

Zitierhinweis:
DI 57, Stadt Pforzheim, Nr. 195 (Anneliese Seeliger-Zeiss), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di057h015k0019501.