Inschriftenkatalog: Stadt Pforzheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 57: Stadt Pforzheim (2003)

Nr. 235 Eutingen a. d. Enz (Stadt Pforzheim), ev. Pfarrkirche (St. Gallus) 1616

Beschreibung

Gewölbe-Schlußstein aus der Zeit um 1490 mit dem erhaben ausgehauenen Meisterzeichen des Hans Spryß von Zaberfeld und nicht mehr lesbaren Schriftresten; darüber aufgemalt die Signatur eines unbekannten späteren Steinmetzen sowie eine zugehörige Datierung. Östlichster Schlußstein des Chorgewölbes, gestaltet als eine Tartsche mit dem Meisterzeichen (Stz. nr. 2). Reste einer farbigen Fassung: Grund rot, das Meisterzeichen in Gold, Signatur gelblich.

Maße: H. ca. 40, B. ca. 35, Bu. ca. 5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

© Stadtarchiv Pforzheim [1/1]

  1. H // V / F // S / 1616

Kommentar

Die spätgotische Pfarrkirche des heute zu Pforzheim eingemeindeten Dorfes Eutingen ist ein Werk des markgräflich badischen Werkmeisters Hans Spryß1, wie sein Meisterzeichen am Chorgewölbe zeigt2. Das Eutinger Gewölbe trägt noch vier weitere Schlußsteine3. Die auf dem östlichsten Stein aufgemalten Initialen mit Bauzahl zeigen vermutlich eine Restaurierung der Kirche im Jahr 1616 an.

Anmerkungen

  1. Zu Hans Spryß und zu seinem Œuvre zusammenfassend Seeliger-Zeiss, Spätgotik Hirsau 1991, 306–312; s. auch Einl. XLVIII.
  2. Das Langhaus der Kirche erfuhr 1859–1862 eine Erweiterung, so daß nur noch der Chor mit angebauter Sakristei und das Untergeschoß des Westturmes erhalten sind; vgl. KdmBadenIX/7 (Pforzheim Land) 80–83.
  3. Alternierend jeweils ein Schlußstein aus Laub- und Astwerk und eine Tartsche mit den aufgemalten Wappen Baden und Sponheim.
  4. Vgl. ebd. 305 mit Abb. 235.

Nachweise

  1. KdmBadenIX/7 (Pforzheim Land), 83.

Zitierhinweis:
DI 57, Stadt Pforzheim, Nr. 235 (Anneliese Seeliger-Zeiss), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di057h015k0023502.