Inschriftenkatalog: Stadt Pforzheim
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 57: Stadt Pforzheim (2003)
Nr. 230 Hauptfriedhof 1612
Beschreibung
Epitaph des Nicolaus Goeslin. Im Westflügel desWandelgangs; ursprünglich wohl an der Heiligkreuz-Kirche in der Brötzinger Vorstadt; nach deren Abriß 1824 wohl auf den Oberen Altstädter Friedhof (später Oststadtpark) versetzt, um 1917 an den heutigen Standort verlegt. Hochrechteckige Platte aus rotem Sandstein mit schmalem, glattem Rahmen; im Feld oben zwei Vollwappen, von einem Putto gehalten, der auf der Rollwerkrahmung der Inschrifttafel über einem Totenschädel sitzt. Oberfläche abgerieben.
Maße: H. 169, B. 83, Bu. 1,5 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
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Goeslin1, Kercher2. |
Anmerkungen
- Vgl. nr. 25.
- Wachsende Frau über Dreiberg, in der Rechten ein sechsspeichiges Rad haltend, die Linke in die Hüfte gestützt; Helmzier wie Schildbild ohne Dreiberg.
- Schon 1340 erscheinen ein Werner und Walther Goeslin; 1381 ist ein Walther Goeslin als Richter in Pforzheim nachweisbar; Carl, Regesten Pforzheim 1998, 92 nr. 183; Pflüger 1862, 86. Vgl. auch nr. 25.
- Zu ihrem Epitaph vgl. nr. 221. Jacob Kerchers Todesdaten lassen sich aus den dortigen Angaben erschließen.
Nachweise
- KdmBadenIX/6, 239 nr. 5.
- Timm, Hauptfriedhof 1995, 41 nr. 13.
Zitierhinweis:
DI 57, Stadt Pforzheim, Nr. 230 (Anneliese Seeliger-Zeiss), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di057h015k0023007.
Kommentar
Nicolaus Goeslin gehört einer schon im 14. Jahrhundert in Pforzheim nachweisbaren Amtsträger-Familie an3. Seine Frau kann identifiziert werden als eine Tochter des 1596 verstorbenen Jacob Kercher und der Barbara Grieninger († 1606)4. Damit gehört der Verstorbene zum Kreis der miteinander durch Heirat verbundenen Familien Goeslin-Fontelin-Kercher, deren biographische Daten durch die Auswertung der Grabmäler als Quellen wertvolle Ergänzungen erfahren. Diese Grabmäler befanden sich ursprünglich bei der Heiligkreuz-Kirche in der Brötzinger Vorstadt. Deshalb kann auch für das vorliegende Grabmal eine Herkunft von dort angenommen werden.