Inschriftenkatalog: Mergentheim (Landkreis)
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 54: Landkreis Mergentheim (2002)
Nr. 452 Creglingen, ev. Stadtkirche 1627
Beschreibung
Altarretabel. Im Chor. Im Schrein die hl. Sippe (spätgotisch, A. 16. Jh.); von den geschnitzten und farbig gefaßten Figuren sind nur fünf erhalten (Christus, Maria, Anna, Joseph?, Joachim?), keine Inschriften. Die beiden Flügel wurden 1627 bemalt, sie sind außen und innen durch Rahmenleisten jeweils in zwei Bildfelder unterteilt. Die Flügelinnenseiten zeigen: I. links unten: Verkündigung an Maria, in der rechten unteren Ecke ein Vollwappen, dessen Helmzier von den Initialen des Stifters (A) flankiert wird; II. links oben: Geburt Christi, Anbetung durch die Hirten, darüber schwebend zwei Engel mit Schriftband (B); III. rechts oben: Anbetung durch die Hl. Drei Könige, ohne Inschrift; IV. rechts unten: Beschneidung Christi, ohne Inschrift. Auf den Flügelaußenseiten sind nur die unteren Felder bemalt: auf dem linken Flügel ein großes Vollwappen im Lorbeerkranz, beiderseits der Helmzier Initialen (C); auf dem rechten Flügel, ebenfalls von einem Lorbeerkranz eingefaßt, eine in gelber Farbe auf braunem Grund aufgemalte Stifter- und Künstlerinschrift (D). Inschrift (D) stellenweise verblaßt.
Maße: H. 172,5, B. (geschlossen) 136, B. (offen) 272, Bu. 1,1 (A), 0,8 (B), 1,8–2,0 (C), 1,3 cm (D).
Schriftart(en): Kapitalis (A, B, C), Fraktur, einzelne Wörter in humanistischer Minuskel und in schrägliegender humanistischer Minuskel (D).
- A
G(eorg) // B(euschel)a)
- B
GLORIA IN EXCELSIS DEO1)
- C
G(eorg) // B(euschel)a)
- D
Gott dem Herrn / Vnd dem Heiligen Ministeriob) / Zu schuldigen Ehren hat der / Ehrnvest, hoch vnd wolạchtbar herr Georg / Beüschel, der Z(eit) F(ü)r(stlich) Br(andenburgischer) Castner alhie / Zu Creglingen diesen Altar welcher þber 100 / Jahr alt, Erstmals durch mich Casparum / Seitzen Burgern Vn[d] Contrafạctornc) in / Rothenburg ob der Tauber vff seinen / Costen aḷṣọ Ziehṛṇ vnd mahlen / laszen . / Anno Christic) / 1627 .
Übersetzung:
Ehre sei Gott in der Höhe.
zweimal Beuschel2. |
Textkritischer Apparat
- Kürzung jeweils durch Quadrangelpunkt auf der Grundlinie.
- Wort in humanistischer Minuskel.
- Wort in schrägliegender humanistischer Minuskel.
Anmerkungen
- Nach Lc 2, 14.
- Gespalten, vorn 3mal gold-schwarz geteilt, in den goldenen Plätzen je eine rote Lilie, hinten in Grün 2 gekreuzte goldgegriffte silberne Schwerter, beide Klingen nach links; Helmzier: über Helmkrone die beiden gekreuzten Schwerter zwischen 2 Büffelhörnern, das vordere gold-schwarz geteilt und in der Mundöffnung mit 3 Straußenfedern (schwarz-gold-schwarz) besteckt, das hintere grün-silber geteilt, ebenfalls mit 3 Straußenfedern (grün-silber-grün) besteckt.
- Mägerlein 37.
Nachweise
- OAB Mergentheim 484 (Regest von D).
- Keppler 224 (nur erwähnt).
- Dehio/Piel 80 (nur erwähnt).
- Dehio BW I, 123 (nur erwähnt).
Zitierhinweis:
DI 54, Landkreis Mergentheim, Nr. 452 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di054h014k0045208.
Kommentar
Den Creglinger Kirchenbüchern ist über den Stifter Georg Beuschel nur zu entnehmen, daß seine Frau Cordula hieß und daß dem Ehepaar zwischen 1618 und 1627 drei Söhne und eine Tochter geboren wurden3.