Inschriftenkatalog: Mergentheim (Landkreis)
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 54: Landkreis Mergentheim (2002)
Nr. 377 Weikersheim, Schloß um 1603–05
Beschreibung
Monumentale Ahnentafeln des Grafen Wolfgang II. von Hohenlohe und seiner Frau Magdalena geb. Gräfin von Nassau-Dillenburg. An der westlichen Stirnwand des Rittersaals, in der oberen Wandzone beiderseits des großen Kamins. Kalkschnittreliefs: heraldisch rechts Graf Wolfgang in antiker Rüstung, am Boden liegend und auf einen Bügelhelm gestützt, neben ihm ein großer Wappenschild; aus der Liegefigur wächst ein Baumstamm hervor, der sich symmetrisch zu einer Baumkrone verzweigt, die mit den Ahnenwappen einer 32-Ahnenprobe und den jeweils darüber angebrachten dazugehörigen Namenbeischriften auf Schriftbändern belegt ist. Heraldisch links ist entsprechend die Gräfin Magdalena liegend dargestellt, ebenfalls mit großem Wappenschild. Sie hält im Arm einen Säugling, ein weiteres Kleinkind sitzt zwischen ihr und dem Wappen – vermutlich als Hinweis auf die reiche Nachkommenschaft des Ehepaares. Wie auf der rechten Seite wächst auch hier aus der Liegefigur ein Baum mit 32-Ahnenprobe und Beischriften hervor. Die Figuren sind teilvergoldet, die beiden großen Wappen farbig gefaßt. Die Wappenbilder der Ahnenproben sind nicht skulptiert, sondern lediglich auf die glatten Schilde aufgemalt. Die Beischriften sind ebenfalls aufgemalt (schwarz auf weißem Grund). Restauriert; ursprünglicher Befund sowohl der Wappendarstellungen als auch der Beischriften offenbar teilweise verfälscht. Wiedergabe mangels älterer Überlieferung nach derzeitigem Befund.
Maße: Bu. ca. 1–2,5 cm.
Schriftart(en): Fraktur.
Textkritischer Apparat
- Kürzung durch Doppelpunkt.
- So jetzt statt V(on).
- Sic!
- Stelle verderbt, zwei unleserliche Buchstaben.
- Sic! Stelle verderbt.
- Verderbt, ursprünglich sicherlich Bayern; Margareta Pfalzgräfin bei Rhein zu Mosbach.
- Stelle wahrscheinlich verderbt; richtige Namenform: Wartislaw; vgl. Eur. Stammtaf. NF III, Taf. 3.
- So statt Mechthild.
- Das Wort ist in humanistischer Minuskel geschrieben, wohl kaum ursprünglich.
- Vermutlich verderbt; richtig: Volrath.
- Das Wort ist in Kapitalis geschrieben; wohl kaum ursprünglich.
- Sic! Über dem e ein Kürzungsstrich; das zweite e fehlt.
- Der gesamte Eintrag offenbar verderbt.
- Unter der verblaßten Schrift schimmert eine ältere, unleserliche Fassung durch, offenbar mit abweichendem Text.
- D. S. in Versalien der humanistischen Kursive, kaum ursprünglich.
Anmerkungen
- Quadriert von Hohenlohe und Langenburg.
- Quadriert von Solms und Münzenberg.
- So statt Schwerin! Die Wappen von Münzenberg und Schwerin sind identisch, daher die Verwechslung.
- Quadriert, 1/4. Solms (jeweils linksgewendet!), 2/3. Münzenberg.
- Quadriert mit Herzschild (Schwerin: hier gold-rot statt rot-gold geteilt!), 1. Mecklenburg, 2. Rostock, 3. Stargard, 4. Werle.
- So statt Adriana; vgl. Eur. Stammtaf. NF XVI, Taf. 160.
- Quadriert von Württemberg und Mömpelgard.
- Quadriert, 1/4. Truchseß von Waldburg (jeweils linksgewendet!), 2/3. Sonnenberg (hier: goldene Sonne in Schwarz statt in Blau über schwarzem Dreiberg).
- Quadriert von Hanau und Münzenberg.
- Roter Greif in Blau; so statt Pommern(-Wolgast): roter Greif in Silber.
- So statt Verena; vgl. Eur. Stammtaf. NF XII, Taf. 98f.
- So statt Dorothea; vgl. Eur. Stammtaf. I, Taf. 121.
- Quadriert von Nassau und Vianden.
- Brust und Saxen des Adlers hier mit einer Mondsichel statt mit Kleeblattspangen belegt.
- Roter Greif in Blau, linksgewendet.
- Roter Greif in Silber.
- So statt Maria; vgl. Eur. Stammtaf. NF II, Taf. 192.
- Silber-gold gespalten, darin ein rot-schwarz gespaltener Adler, hier ohne Brustspange.
- Quadriert mit Herzschild (Flandern: hier jetzt fälschlich ein schwarzer Adler statt ein Löwe in Gold!), 1/4. Neu-Burgund, 2/3. Alt-Burgund.
- So statt Ursula Gräfin von Habsburg; vgl. Eur. Stammtaf. NF XII, Taf. 98.
- Eine Zubenennung der Grafen von Montfort nach Helfenstein ist m. W. urkundlich nicht belegt.
- Linksgewendet.
- Gespalten, vorn Colonna (hier: in Rot eine schräggelegte (!) gekrönte golden Säule), hinten Matsch (die 3 blauen Halbflüge hier aufrecht statt hängend und seitensparrenweise statt 2:1 angeordnet). Zum Wappen vgl. ausführlich Joseph Mondani-Bortolan, Die Säule der Colonna in Tirol, in: Der Schlern 64 (1990) 634–642, bes. 636f.
- So statt Elisabeth Gräfin von Hanau. Hier wurde offensichtlich eine Generation übersprungen: Der gleichnamige Vater des Wild- und Rheingrafen Johann war mit der Wildgräfin Adelheid, Erbin der Hälfte von Kyrburg, verheiratet; vgl. Eur. Stammtaf. NF IV, Taf. 97.
- Loen (aus dem Haus Sponheim-Heinsberg).
- Hier fälschlich silber-blau schräggeschacht; eigentlich müßte hier das quadrierte pfalz-bayerische Wappen stehen.
- Quadriert, 1/4. Nassau (linksgewendet!), 2/3. Vianden.
- Quadriert, 1/4. Heinsberg (silberner Löwe in Rot), 2/3. gespalten, vorn Loen (silber-rot gestreift), hinten ? (in Rot 2 abgewendete silberne Salme). Es fehlt der Herzschild Blankenheim (schwarzer Löwe in Gold), vgl. Siebmacher Si2, 19; Souv4, 66f. Taf. 58.
- So statt Johann IV. Herzog von Mecklenburg († 1422). Hier liegt eine Verwechslung mit seinem Vater Herzog Magnus I. vor.
- So statt Katharina Herzogin von Sachsen-Lauenburg, Frau Johanns IV. Herzogs von Mecklenburg; vgl. Eur. Stammtaf. I, Taf. 121. Johanns Vater Magnus war mit einer Angehörigen der pommerschen Greifendynastie (Elisabeth von Pommern-Rügen) verheiratet, vielleicht daher das pommersche Wappen?
- Johann Cicero Kurfürst von Brandenburg.
- So statt Bogislaw IX. Herzog in Hinterpommern; vgl. Eur. Stammtaf. NF III, Taf. 1; Edward Rymar, Rodowód książąt pomorskich, Bd. 2, Szczecin 1995.
- So statt Maria von Masowien; vgl. ebd.
- Roter „Greif“ (hier eher ein geflügelter Löwe) in Silber.
- Roter Greif in Silber, linksgewendet.
- In Silber ein roter Adler, auf der Brust mit einer silbernen Mondsichel belegt.
- Quadriert, 1. Nassau, 2. Katzenelnbogen, 3. Vianden, 4. Diez.
- Quadriert (wie Anm. 37), alle Felder linksgewendet.
- Quadriert von Stolberg und Wernigerode (die 2 Fische hier voneinander abgewendet statt einander zugekehrt).
- Quadriert, 1/4. Hessen, 2. Ziegenhain, 3. Nidda.
- Quadriert (wie Anm. 39), Felder 1 und 4 linksgewendet.
- Quadriert mit gespaltenem Herzschild, darin vorn Königstein (hier ein roter hersehender Löwe statt ein schwarzer Löwe in Gold), hinten Diez, 1/4. Eppstein, 2/3. Münzenberg; vgl. Siebmacher NaA 5 Taf. 5.
- Quadriert (wie Anm. 40), die Felder 1 und 4 hier linksgewendet.
- Quadriert von Diez und Katzenelnbogen, verkehrte Rangfolge!
- Quadriert von Mansfeld und Querfurt.
- So statt Johanna von Polanen von der Leck und Breda, Erbin von Breda; vgl. Schwennicke, Eur. Stammtaf. NF I/1, Taf. 69.
- So statt Johann II. Graf von Loen († 1438); vgl. Eur. Stammtaf. NF XVIII, Taf. 25.
- So statt Anna Gräfin von Württemberg.
- So statt Nicole d’Aspremont; vgl. Eur. Stammtaf. NF XI, Taf. 38. Auch Aspremont führte ein – allerdings goldenes – Kreuz im roten Schild, vielleicht rührt die Verwechslung daher.
- Gespalten, vorn Polanen/Leck (3 schwarze liegende Monde in Silber), hinten Breda (3 silberne Schragen in Rot).
- Schild linksgewendet. Quadriert von Katzenelnbogen und Diez.
- So statt Margareta oder Odile von Salm! Vgl. Schwennicke, Eur. Stammtaf. NF I/1, Taf. 69.
- So statt Gottfried II. Graf von Loen und Chiny, Herr von Heinsberg etc.; vgl. Eur. Stammtaf. NF XVIII, Taf. 25.
- So statt Philippa Herzogin von Jülich.
- Der Herzogstitel stand den Herren von Münzenberg/Falkenstein natürlich nicht zu.
- Roter Löwe in Silber.
- So statt Henriette.
- Quadriert von Burggrafschaft Nürnberg und Zollern.
- So statt Heinrich Graf zu Stolberg; vgl. Eur. Stammtaf. NF XVII, Taf. 99.
- So statt Elisabeth Gräfin von Mansfeld; vgl. ebd. Vermutlich ist hier eine Generation übersprungen, und es sind statt Heinrichs von Stolberg und seiner Frau seine Eltern Otto Graf von Stolberg und eine (nicht namentlich bekannte) Gräfin von Hohenstein aufgeführt.
- So statt Katharina Herzogin von Braunschweig-Gifhorn; vgl. Eur. Stammtaf. I, Taf. 159.
- So statt Gerhard; vgl. Eur. Stammtaf. III, Taf. 41.
- Johann I. Herzog von Sagan; vgl. Eur. Stammtaf. NF III, Taf. 13.
- Rot-silber 3mal geteilt und 2mal gespalten.
- So statt Eberhard; vgl. Eur. Stammtaf. NF XVIII, Taf. 19.
- Agnès de Walcourt, Dame de Rochefort-en-Ardennes, Tochter von Jean de Rochefort et d’Agimont, Grafen von Montaigu.
- So statt Gobert d’Aspremont (vgl. Anm. 49), seigneur de Buzancy et d’Amblise; vgl. Eur. Stammtaf. NF XI, Taf. 38.
- Hier müßte die Frau des Gobert d’Aspremont, Marie de la Baume, eingereiht sein; vgl. ebd.
- Blauer Pfahl in Silber; Wappen anderweitig nicht nachweisbar.
- 2 silberne Balken in Schwarz.
- So jedenfalls Baum, Saalbau, Sp. 472. Im Weikersheimer Archiv hat sich allerdings ein Bestandbrief des Hofmalers Caspar Dietrich vom 14. Oktober 1602 erhalten (HZAN, Archiv Weikersheim, provisor. Sign. D6), der die Saalausmalung betrifft: „Die wappen an den beden Anen, sollen wie sichs gebürt, vergült vnnd mit farben gemacht werden, auch was sich gebürt mit Staniol vberlegenn, darauf laxirn, vber iedes wappen die Namen schreiben …“. Auf diesem Bestandbrief ist freilich die Bezahlung nicht quittiert, so daß die Arbeiten möglicherweise tatsächlich durch einen anderen Maler ausgeführt wurden.
Nachweise
- Baum, Saalbau, Sp. 472, 477 (nur erwähnt).
- Wappen – Symbole der Geschichte. Ausstellung im Hauptstaatsarchiv Stuttgart vom 16. November bis 7. Dezember 1973, Stuttgart 1973, 83 (nur erwähnt).
- Dettelbacher, Franken 71979, 118 (nur erwähnt). –Gradmann, Burgen und Schlösser 37 (Abb., Ausschnitt).
- Ronner, Die von Kronberg u. ihre Frauen, Abb. F28, F29 (Ausschnitte).
- Merten, Schloß Weikersheim 1998, 5 (Abb., herald. rechte Hälfte).
- Drös, Mittelalterl. u. frühneuzeitl. Inschriften 24 (Abb., Ausschnitt).
Zitierhinweis:
DI 54, Landkreis Mergentheim, Nr. 377 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di054h014k0037700.
I. Ahnenprobe Wolfgangs II. Grafen von Hohenlohe; Wiedergabe reihenweise von unten nach oben.
A. Untere Reihe (Elterngeneration):
Ludwig Casimir Graue von Hoenloe / vnd Herr zu Langenburg
Anna Grauin Vo(n) Hoenloe : geboren Grauin / von Solms vnd Fraue zu Müntzenberg .
B. Zweite Reihe von unten (Großelterngeneration):
Georg Graue V(on) Hoenlo / (et)c(etera)
Braxedis Grauin zu Sultz .
Otto Graue zu Solms / (et)c(etera)
Anna G(eborene) Hertzogin · Vo(n) Mech=/elburg Fraue zu Müntzenb(erg)a)3)
C. Dritte Reihe von unten (Urgroßelterngeneration):
Krafft d(er) 7 Graff VIb) / Hohenloe
Helena Gr(äfin) V(on) Wirte/berg
Rudolph (et)c(etera)
Margarete Grauin / zu Sonnenberg
Philips : G(raf) v(on) S(olms)
Regina6) : G(räfin) V(on) (et)c(etera)
Magnus Hertzog . / (et)c(etera)
Sophia Hertzogin zu / Pom(m)ern .
D. Vierte Reihe von unten (Ururgroßelterngeneration):
Krafft d(er) 5 Graff / V(on) Hohenlec) .
Margaretha Gr(äfin) v(on) / Oettingen
Vlrich : (et)c(etera)
Margarete Hertzogin / von Savoyen
Alwicus Gr(af) v(on) / Sultz
Fredricke11) von / Brandis ·
Eberhardt (et)c(etera)
Anna Grauin zu / fürstenberg .
Chuno G(raf) z(u) S(olms)
Waltburga / Reingräuin .
Philips : G(raf) V(on) H(anau) .
Adriana Grauin v(on) / Nassaw Breda[. .]d) .
Heinrich H(er)tz(o)g
Grisṭ[. .]12) Marggrauee) / zu Branden burg
Erich H(erzog) (et)c(etera)
Sophia Hörtzog(in) zu Pom(m)/ern .
E1–8. Oberste Reihe (Urururgroßelterngeneration), 1. Viertel:
Albert d(er) 3̣ G(raf) / V(on) Hohenloe .
Elisbet G(räfin) V(on) / Hanau .
Friedrich G(raf) V(on) / Oettingen
Euphemia H(er)z(o)g(in) v(on) / Münsterberg
Eberhard d(er) / Jüngere
Henriette G(räfin) V(on) / Mþmpelgard
Amadeus VIII · / H(er)z(o)g v(on) Savoyen
Margareta17) Her=/tzochin V(on) Burg/unt
E9–16. Oberste Reihe, 2. Viertel:
Rudolf I / Gr(af) v(on) Sultz
Margareta V(on) / Limburg20)
Vlrich : V(on) / Brandis
Braxedis G(räfin) / zu Helffenstein .
Eberhart . / Sonnenberg
Künigunt G(räfin) V(on) / Monṭfort · z(u) Helf=/fenstein21)
Conradt V(on) / Fürstenberg
Kunigunt G(räfin) V(on) / Metsch .
E17–24. Oberste Reihe, 3. Viertel:
Johann : V(on) / Solms
Elisabeth zu / Cronberg .
Johannes IV / Reingraf
Gräffin zu Kÿrnburg24) .
Reinhortc) . III / G(raf) V(on) Hanau
Margareta : H(erzogin) / in Bazenf)
Johann : / G(raf) V(on) Nassau
Maria zu / Lohone25)
E25–32. Oberste Reihe, 4. Viertel:
Magnus / [– – –]29)
Sophia Hertzogin / zu Stettin30) .
Johan(n)es31) Chur/fürst
Margareta / Hertzogin z(u) S(achsen)
Manlislas :g)
Sophia Her=/tzogin zu Sachenc)
Casimir32) :
Salome oder / zu de[.]masz33)
II. Ahnenprobe der Magdalena Gräfin von Nassau-Dillenburg; Wiedergabe reihenweise von unten nach oben.
F. Untere Reihe (Elterngeneration):
Wilhelm Graue zu nassaw Catzen/Elnbogen vnnd Dietz .
Juliana Grauin von Nassaw, / geborne Grauin zu Stolberg .
G. Zweite Reihe von unten (Großelterngeneration):
Johann der Jünger . (et)c(etera)
Elisabeth LandtGrauin zu / Hessen .
Boto Graue zu Stolberg (et)c(etera)
Anna Grauin z(u) Königstinc) (et)c(etera)
H. Dritte Reihe von unten (Urgroßelterngeneration):
Johann der Elter . (et)c(etera)
Maria Grauin . z(u) Lohone / · V(nd) · hengsperg25) .
Heinrich . L(andt) G(raf) (et)c(etera)
Anna Grauin von Catz(en)/Elnbogen · V(nd) · dietz
Heinrich . (et)c(etera) .
Mecholth) Grauin zu Mans=/feldt .
Philips Graue (et)c(etera)
Ludovicai) G(räfin) z(u) d(er) Marc[k]
J. Vierte Reihe von unten (Ururgroßelterngeneration):
Engelbrecht : (et)c(etera)
Maria Grauin : z(u) der / Ḷeckḥ V(nd) Bred[. .]46) .
Carolus : (et)c(etera)47) .
Anna Gr(äfin) z(u) Solms
Ludwig : (et)c(etera) .
Anna Hertzog(in) z(u) S(achsen)
Philips : (et)c(etera)
Sophia Gr(äfin) z(u) Wür=/temberg48)
Boto der Elter
Anna Grauin · z(u) Sch=/wartzenburg
Volathk) : (et)c(etera) .
Margaretha : H(erzogin) Vo(n) Sa/gan
EberHardt (et)c(etera)
Anna G(räfin) z(u) Nassau
Ludwig G(raf) z(u) d(er) Marck
NICOLl) · Herṭzogin zu / Savoy49) .
K1–8. Oberste Reihe (Urururgroßelterngeneration), 1. Viertel:
Johann . D(er) A(eltere)
Margareta Gr(äfin) / Vo(n) der marck
Johann : (et)c(etera)
Agath Grauin / zu falckenberg52) .
Heinrich53) :
Maria Hertzog(in) / zu Gülch54) .
Otto
Agnes Hertzog(in)55) / v(on) Müntz(en)berg
K9–16. Obere Reihe, 2. Viertel:
Herman :
Margareta / Burg G(räfin) z(u) nürnb(erg)
Friderich :
Catarin : H(erzogin) z(u) / Braunschw(eig)
Johann
Anna Gr(äfin) V(on) / alte(n) Catze(n)lnbog(en)m)
Eberhard .
Sophia57) Grauin / z(u) Mümpelgart
K17–24. Obere Reihe, 3. Viertel:
Boto der aller/eltst59) .
Mechtild Grau(in) / Vo(n) hohenstinc)60)
Heinrich .
Elisabeth Hertzo(gin) / z(u) Cleue61)
Heinrich62) . / des Eltern (et)c(etera)
Elisabeth Grauin / zu Kefrinbürg
H[.] d(er) (et)c(etera)n)63)
Scholastica Hor=/tzog(in)c) zu Sachsen
K25–32. Obere Reihe, 4. Viertel:
Eberhardt / (et)c(etera)
Anna z(u) (et)c(etera) [. .] / Kronbergo)
Adolph (et)c(etera)
Margareta / Marggr(äfin) z(u) Baaden
Bernhard65) / G(raf) z(u) d(er) Marck .
Ann G(räfin) z(u) d(em) / Rutschforth66)
Gottfried / D(ux) S(avoiae)p)67)
Margaret[h]68)
Kommentar
Die beiden Ahnentafeln wurden vermutlich gleichzeitig mit den stuckierten Jagdtieren an den Längsseiten des Rittersaales (vgl. nr. 375) von den Kalkschneidern Gerhard Schmidt aus dem braunschweigischen Rotenburg und Christoph Limmerich aus Neuenstein geschaffen. Die farbige (Erst-)Fassung besorgte der Maler Friedrich Seefried aus Nördlingen71. Wie die meisten derart umfangreichen Ahnenproben der Zeit weisen auch die beiden vorliegenden zahlreiche Ungenauigkeiten und Fehler, vor allem in der frühesten Generation, auf. Eine Aufbesserung der Ahnentafel wurde auch dadurch erreicht, daß man einzelnen Herrengeschlechtern einen Grafen- oder gar einen Herzogstitel beifügte. Eine kritische Beurteilung der Wappendarstellungen und der Namenbeischriften ist freilich nicht mehr möglich, da sich der Grad der Überarbeitung durch Restaurierungen nicht mehr feststellen läßt.