Inschriftenkatalog: Mergentheim (Landkreis)
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 54: Landkreis Mergentheim (2002)
Nr. 360 Weikersheim, Schloß 1603
Beschreibung
Portalgewände mit Künstlersignatur und Datierung. Im Rittersaal, Eingang an der östlichen Stirnseite. Monumentale Türrahmung, teilvergoldet. Mehrgeschossige Ädikula; als Bekrönung der hl. Georg zu Pferd im Kampf mit dem Drachen auf einem mit Trophäen geschmückten Sockel, flankiert von zwei wappenhaltenden Löwen; in der Zone darunter, unter mit Weinranken verziertem Fries, ein großformatiges Reiterschlachtrelief, beiderseits gerahmt von vollrunden Wächterfiguren und sitzenden bewaffneten Putti. Der Architrav der unteren Zone ist wiederum mit Trophäen und mit Masken belegt, die beiden Schilde links und rechts außen tragen ein Künstlermonogramm (A) bzw. eine Jahreszahl (B), jeweils erhaben und vergoldet; das Hauptfeld der unteren Zone wird ganz von der rundbogigen Türöffnung mit gestaffelter reich profilierter Laibung und von Putti (mit Schlüssel bzw. mit Stundenglas und Sense) in den Bogenzwickeln eingenommen; vor den rahmenden Pilastern und den Seitenstücken vier überlebensgroße Kriegerfiguren, die beiden linken gekrönt.
Maße: Bu. ca. 7,5, Zi. ca. 3,5–7,0 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
- A
· G(erhard) S(chmidt)a) ·
- B
1603
Hohenlohe-Langenburg1, Nassau-Dillenburg2. |
Textkritischer Apparat
- GS verschlungen: die senkrechte Cauda des G durchschneidet den Mittelteil des S.
Anmerkungen
- Quadriert von Hohenlohe und Langenburg; Schildhalter: linksgewendeter hersehender Löwe.
- Quadriert: 1. Nassau, 2. Katzenelnbogen, 3. Vianden, 4. Diez; Schildhalter: hersehender Löwe.
Nachweise
- OAB Mergentheim 786, 789.
- Baum, Saalbau, Sp. 476.
- v. Freeden, Schloß Weikersheim 11948, 4.
- Ders., Der große Kamin 140.
- Fleck, Schloß Weikersheim 1954, 8.
- Gräter, Weikersheim 21972, 62 (Abb.).
- Dettelbacher, Franken 71979, 119.
- Merten, Schloß Weikersheim 41984, 21.
- Ders., Schloß Weikersheim 1998, 44.
Zitierhinweis:
DI 54, Landkreis Mergentheim, Nr. 360 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di054h014k0036005.
Kommentar
Das Künstlermonogramm bezeichnet den aus dem Braunschweigischen stammenden Kalkschneider Gerhard Schmidt, der auch die Stuckreliefs im Gleichen- und im Georg-Friedrich-Zimmer (nr. 313) sowie in der Schloßkapelle (nr. 328) ausgeführt hat.