Inschriftenkatalog: Mergentheim (Landkreis)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 54: Landkreis Mergentheim (2002)

Nr. 338 Frauental (Stadt Creglingen), ehem. Klosterkirche 16. Jh.?

Beschreibung

Graffito. Im Langhaus, am nördlichen der beiden gedrückten Bögen, die als Substruktion des im 14. Jahrhundert östlich vor der Trennwand zur Unterkirche angelegten Laufgangs dienen1. Der Schriftzug ist mit Rötelkreide in der Laibung direkt auf den Stein geschrieben. Relativ gut erhalten, aber durch die waagerechte Scharrierung des Steins schwer lesbar.

Maße: Bu. 4,5 cm.

Schriftart(en): Kursive.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

  1. rịg̣oa)

Kommentar

Die Funktion der Kritzelinschrift bleibt angesichts der unbefriedigenden Lesung unklar.

Textkritischer Apparat

  1. Die Deutung der schwungvollen, weit nach links und rechts unter die Grundlinie ausholenden Kontraschleife als Unterbogen eines g ist nicht ganz sicher; möglicherweise dient sie auch lediglich als Zierschnörkel; dann wäre statt g auch die Lesung ct oder et möglich. Vor dem r ein großes Zeichen, das dem Umriß nach ein linksgelehnter Wappenschild sein könnte, die eingezeichneten Striche ergeben aber kein Wappenbild. Vielleicht ist das Zeichen auch als unbeholfen verzierter Versal zu deuten, als Lesung käme wohl nur O in Frage: Origo? Über dem r ein Zeichen in Form einer 8 mit eckig gebrochenen Bögen, vielleicht g oder rundes s?

Anmerkungen

  1. Zu den Bauperioden der Klosterkirche vgl. Weihs, Frauental 226f.

Zitierhinweis:
DI 54, Landkreis Mergentheim, Nr. 338 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di054h014k0033803.