Inschriftenkatalog: Mergentheim (Landkreis)
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 54: Landkreis Mergentheim (2002)
Nr. 333 Niederstetten-Sichertshausen, ev. Filialkirche (St. Veit) 3. D. 16. Jh.
Beschreibung
Glocke des Nürnberger Gießers Christoph Rosenhart gen. Glockengießer (I.). Im Glockenstuhl des Chorturms. Schulterinschrift zwischen Zinnenfries und Fries aus mit Kleeblattbögen gefüllten und in Kreuzblumen endenden Spitzbögen. Am Beginn der Inschrift ein Engelskopf.
Maße: H. (o. Krone) 48, Dm. 60, Bu. 1,8 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
zv gottes lob ehr vnd dinst gehor ich ·a)christof glockengiesser zv nvrmberg gvs mich
Versmaß: Deutsche Reimverse.
Textkritischer Apparat
- Glöckchen als Verstrennzeichen.
Anmerkungen
- Vgl. Dt. Glockenatlas Mittelfranken 44.
- Ebd.; vgl. auch die Glocke Christoph Glockengießers d. J. in Igersheim nr. 405†.
Nachweise
- Kdm. Jagstkreis I, 309.
- Glockenbeschlagnahme 1917 OA Gerabronn (LKA, A 26, 1482,5).
- Dt. Glockenatlas Württ./Hohenzollern nr. 1029.
Zitierhinweis:
DI 54, Landkreis Mergentheim, Nr. 333 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di054h014k0033308.
Kommentar
Die Schrift ist die für Christoph Rosenhart typische: die Buchstaben mit Oberlänge haben einen dornartigen Ansatz in Höhe der Oberlinie des Mittelbandes, und die gespaltenen Oberschäfte von b, h und l sind beidseitig eingerollt; eingerollt wird auch das Bogenende des h, der Abstrich an der Fahne des r sowie das Ende des zu einem Quadrangel reduzierten Unterbogens des g. Die Verwendung des Glöckchens nur mehr als Verstrenner, nicht mehr als Worttrenner, ist auf Glocken Christoph Glockengießers ab 1572 zu beobachten1. Da das bevorzugte Formular ab 1575 der Spruch gottes wort bleibt ewig, glavb dem mit that wirst selig wird2, könnte die Sichertshausener Glocke zwischen 1572 und 1575 entstanden sein.