Inschriftenkatalog: Mergentheim (Landkreis)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 54: Landkreis Mergentheim (2002)

Nr. 227 Creglingen, Rathaus II, Torstr. 2 1576

Beschreibung

Zwei zusammengehörige Wappentafeln mit Jahreszahl. Im Vorraum des Haupteingangs, links und rechts vom Portal eingemauert. Ursprünglich an der Wellhöferschen Mühle (Taubermühle)1 ; bei deren Abbruch um 1965/66 geborgen und zunächst provisorisch aufbewahrt, dann bei einer Straßenerneuerung 1973 an der Brüstung der alten Brücke über den Herrgottsbach eingemauert2. Nach der Sanierung des ehem. Schulhauses und der Umwidmung zum Zweiten Rathaus wurden die beiden Tafeln am jetzigen Standort an diesem Gebäude angebracht. Zwei gleich große hochrechteckige Sandsteintafeln mit profiliertem Rahmen3; im eingetieften Feld jeweils ein skulptiertes Wappen, unten beiderseits begleitet von einer eingehauenen Ziffer. Die vier Ziffern ergeben zusammen die Jahreszahl. Das heraldisch rechte Wappen ist linksgewendet. Verwittert, Farbreste; restauriert und dabei wohl stellenweise ergänzt.

Maße: H. (jeweils) 52, B. 44, Zi. 3–3,8 cm.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/2]

  1. 1//5 // 7//6

Wappen:
Brandenburg-Ansbach4, Stadt Creglingen.

Kommentar

Die Form der sehr sorgfältig eingehauenen Ziffern erlaubt zusammen mit dem heraldischen Stil eine sichere Zuschreibung der beiden Wappentafeln an den Bildhauer Michel Niklas von Reinsbronn.

Anmerkungen

  1. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts durch Einheirat im Besitz der Familie Wellhöfer; freundl. Mitteilung von Frau Claudia Heuwinkel, Creglingen.
  2. Vgl. Schweikhardt, Creglingen 88; StadtA Creglingen, Bilderchronik 1974 („im vergangenen Jahr im alten Brückengemäuer neben dem Herrgottsbach angebracht“. Den Hinweis auf die Bilderchronik verdanke ich Frau Claudia Heuwinkel.
  3. Ursprünglich ein Werkstück (vgl. Foto von 1974, wie Anm. 2), bei der Versetzung an den jetzigen Standort auseinandergetrennt.
  4. Linksgewendet. Quadriert und mit Herzschild (Brandenburg) belegt (Adler hier ohne Flügelspangen), 1. (nach innen gekehrt) Schlesien (Adler hier ohne Brustspange), 2. Stettin, 3. Zollern, 4. Burggrafschaft Nürnberg. Zur Wappenentwicklung vgl. Schuhmacher, Markgrafen 365–400, hier: 368.

Nachweise

  1. Schweikhardt, Creglingen 88, Taf. n. S. 64 (Abb.).

Zitierhinweis:
DI 54, Landkreis Mergentheim, Nr. 227 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di054h014k0022705.